Die Vonovia-Aktie kann sich weiter nicht so recht für eine Richtung entscheiden. Und so bleibt sie im Seitwärtstrend gefangen. Es gibt aber auch weiterhin gute Gründe, warum es nur eine Frage der Zeit sein dürfte, bis der Aktie des Bochumer Wohnungskonzerns der Ausbruch daraus auch nachhaltig klappt.
Bei Vonovia waren die Bullen zuletzt in die Falle getappt. Dem Ausbruch aus dem Seitwärtstrend folgte nahezu mustergültig eine Anschlussdynamik – allerdings nur ganz kurz. Danach erwies sich der Ausbruch als klassische Bullenfalle. Schnell ging es wieder zurück in den Seitwärtstrend. Darin bleibt die Aktie seither wieder gefangen.
Nach oben wird der Seitwärtstrend durch das ehemalige Jahreshoch von 29,30 Euro begrenzt. Nach unten fand die Aktie aber bisher stets spätestens im Bereich von 24 Euro immer wieder halt. In diesem Bereich liegt daher eine massive horizontale Unterstützungslinie. Von dieser ist die Aktie aktuell weiter ein gutes Stück entfernt.
Fundamental hängt die Aktie unverändert am Tropf der Zinsen. Steigen die Hoffnungen auf sinkende Zinsen, geht es nach oben. Erhalten die Hoffnungen einen Dämpfer, geht es auch für Vonovia nach unten. An dieser Gesetzmäßigkeit dürfte sich auch in den nächsten Tagen wenig ändern.
Neben den Chartmarken steht bei Vonovia daher weiter vor allem die Blick auf die Zinsentwicklung im Fokus. Hier darf man gespannt sein, ob die EZB im Juni tatsächlich ernst macht mit dem ersten Zinssenkungsschritt. Davon würden die hochverschuldeten deutschen Immobilienkonzerne stark profitieren.
Spätestens dann dürfte sich der Blick der Anleger wieder stärker auf die Zukunft richten und damit unter anderem auf die Dividendenperspektive des Wohnungskonzerns richten. Und die kann sich durchaus sehen lassen. Für das laufende Geschäftsjahr liegt die Konsensschätzung bei einem Anstieg der Ausschüttung von 0,90 auf 1,16 Euro je Aktie. In den Folgejahren dürfte Vonovia sogar 1,20 und 1,25 Euro je Aktie ausschütten. Damit läge die Dividendenrendite konstant über vier Prozent.
Auch beim Gewinn je Aktie dürfte sich der Wind drehen. Nach einem Rekordminus von 7,80 Euro je Aktie im vergangenen Geschäftsjahr, dürften 2024 nur noch -0,90 Euro je Aktie zu Buche stehen. Ab 2025 liegt die Konsensprognose wieder im grünen Bereich. Dann dürfte Vonovia ein Plus von 1,74 Euro je Aktie erzielen, im Folgejahr sogar wieder 2,97 Euro.
Das Tappen in die Bullenfalle tat zweifellos weh. Vonovia ist damit zwar in den Seitwärtstrend zurückgekehrt. Aus charttechnischer Sicht ist daher kurzfristig wieder abwarten angesagt. Im Bereich von 28 Euro scheint die Aktie sich aber bereits ganz gut gefangen zu haben. Bleiben negative Zinsüberraschungen aus, stehen die Chancen nach wie vor gut, dass der Ausbruch aus dem Seitwärtstrend beim nächsten Mal nachhaltig gelingt. Das wird auch durch den fundamentalen Ausblick auf die nächsten Jahre bekräftigt.
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