20 oder 38 Euro. So weit gehen die Kursziele für Vonovia auseinander – und das bei zwei fast zeitgleich erschienenen Analystenstudien. Und so stellt sich die Frage: Wer hat denn nun Recht? Barclays, Goldman Sachs oder liegt die Wahrheit wie so oft in der Mitte?
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Vonovia gesenkt. Statt bei 39,70 Euro liegt es nun bei 38 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kurs entspricht das aber immer noch einem satten Aufpreis. Die Empfehlung lautet daher weiter „Buy“. Analyst Jonathan Kownator hat seine Bewertungsmodelle der europäischen Immobilienbranche an die Jahresbilanzen angepasst.
Die unterdurchschnittliche Kursentwicklung der Immobilien-Aktien sieht der Analyst grundsätzlich als Chance. Sie näherten sich dem Tief des aktuellen Zyklus. Zudem würden die Kreditkennziffern der Unternehmen weitgehend unter Kontrolle erscheinen. Seine Favoriten des Sektors sind Unibail, Land Securities und Vonovia.
Die britische Investmentbank Barclays sieht das ganz anders. Sie hat das Kursziel für Vonovia zwar angehoben. Mit 20 statt 19 Euro liegt es aber immer noch nur fast halb so hoch wie bei Goldman Sachs. Die Einstufung bleibt dementsprechend auf „Underweight“. Analyst Paul May sieht die gesamte deutsche Wohnimmobilienbranche weiter skeptisch. Vonovia habe darüber hinaus die geringste operative Rendite (AFFO-Rendite).
So uneinig wie die Analysten scheinen sich auch die Anleger bei Vonovia zu sein. Einem schwarzen Freitag am Tag der Zahlenbekanntgabe folgte in der vergangenen Woche bereits eine deutliche Erholung. Von dem Kursrutsch von über zehn Prozent ist bereits der größte Teil wieder aufgeholt. Die Chancen stehen gut, dass sich diese Erholung fortsetzt. Vermutlich nicht bis 38 Euro, aber zumindest in Richtung des Jahreshochs von 29,30 Euro oder auch bis hin zum AKTIONÄR-Kursziel von 30 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Vonovia befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.