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Von wegen Krise: Griechen-Banken rocken die Börse

Von wegen Krise: Griechen-Banken rocken die Börse
Foto: Börsenmedien AG
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Andreas Deutsch 31.05.2016 Andreas Deutsch

Griechenland hat zwar noch einen weiten Weg vor sich, doch das Land hat spürbare Fortschritte in seinem Reformkurs erzielt. Das spiegelt sich an der Börse wider.


33 Prozent plus, so lautet die Bilanz der Eurobank-Ergasias-Aktie – innerhalb von nur fünf Wochen. Keine andere Bank-Aktie in Europa hat sich im Mai derart stark entwickelt. Platz 2 geht ebenfalls an eine griechische Bank: Die Alpha-Bank-Aktie hat im Mai 28 Prozent gewonnen. Auf Platz 3 findet sich KBC Groep mit neun Prozent, Platz 4 geht an Societe Generale mit plus acht Prozent.

Der größte Verlierer unter Europas Bank-Aktien ist die Aktie der Banco Popular Espanol. Die Aktie hat im Mai 33 Prozent verloren. Der Grund ist eine Kapitalerhöhung über 2,5 Milliarden Euro.

Problem der faulen Kredite

Was sind die Gründe für die Rallye bei griechischen Bank-Aktien? Ganz einfach: die Aussicht auf weitere Milliarden von IWF und EU. Eine endgültige Einigung steht zwar noch aus, doch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Griechenland neues Geld bekommt.

Das Land spielt eine wichtige Rolle in der Flüchtlingskrise und in der jetzigen Situation können es sich Europas Spitzenpolitiker nicht leisten, einen ernsthaften Streit mit Athen vom Zaun zu brechen. Zumal der Reformwillen Griechenlands eindeutig zu sehen ist.

Ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der griechischen Situation wäre es, die Bankbilanzen weiter zu säubern. Noch befinden sich faule Kredite in Höhe von vielen Milliarden in den Bilanzen, doch der Plan ist, sie an Fonds zu verkaufen. Hierüber herrscht zwischen Athen und seinen Gläubigern Uneinigkeit.

Jüngst berichtete allerdings die Piraeus Bank über Fortschritte beim Abbau ihrer faulen Kredite. „Der Höhepunkt der faulen Kredite liegt definitiv hinter uns“, so Konzernchef Michael Salas. Für faule Kredite stellte die Piraeus Bank für 2016 nur noch 289 Millionen Euro zurück – das waren 79 Prozent weniger als noch 2015.

Alpha Bank mit Potenzial - Stopp bei 2,10 Euro setzen

Die Situation in Griechenland bleibt spannend. In dieser Woche stehen gleich zwei wichtige Termine an. Heute legt die Alpha Bank ihre Zahlen für das erste Quartal vor. Am Donnerstag entscheidet die EZB, ob sie griechische Staatsanleihen oder andere Instrumente wieder als Sicherheiten in Refinanzierungsgeschäften akzeptiert. Entscheidet die EZB dafür und fallen die Zahlen der Alpha Bank positiv aus, steht einer Fortsetzung der Rallye in Athen nichts im Wege. Alpha-Bank-Aktionäre bleiben investiert und setzen den Stopp bei 2,10 Euro.

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