Achteinhalb Jahre dauert die Hausse bereits. Das ist eine lange, sehr schöne Zeit für die Anleger. Doch es gibt auch absolute Horrorcharts. Denn bei manchen Unternehmen stellt die Börse die Frage nach der Existenzberechtigung.
Eines davon ist Fossil. Die Aktie des Uhrenherstellers aus den USA hat seit Jahresanfang 75 Prozent verloren. Seit dem Hoch von 2012 beträgt das Minus 95 Prozent.
Am Dienstag ging es um weitere 13 Prozent abwärts. Der Grund: Fossil hat die Prognose für das vierte Quartal sowie für das Gesamtjahr gesenkt.
Dabei lief es im dritten Quartal gut für den Hersteller unter anderem Diesel-, Burberry- und Lagerfeld-Uhren. Sowohl beim Umsatz (plus neun Prozent Wachstum) als auch beim Ergebnis je Aktie (-0,11 Dollar statt -0,14 Dollar) die Erwartungen der Börse. Doch das nützt alles nichts: Das Umfeld bleibt sehr hart für Fossil. Die Konkurrenz sitzt dem Konzern im Nacken.
So erwartet Fossil für das vierte Quartal ein Ergebnis in der Spanne von -0,04 bis 0,51 Dollar. Die Analysten hatten 1,34 Dollar erwartet.
Vor allem Apple mit seiner Apple Watch macht klassischen Uhrenherstellern wie Fossil das Leben schwer. Der Kultkonzern hat vor wenigen Wochen die Apple Watch 3 vorgestellt, mit der „Apple ein bedeutsamer Schritt“ gelungen sei, so Daniel Ives, Analyst bei GBH Insights. „Die Apple Watch 3 ist ein echter Gamechanger“, meint der Experte.
Die Analysten von Digitimes erwarten, dass Apple im laufenden Jahr 15 Millionen Smartwatches verkaufen wird. 2018 sollen es dann schon 20 Millionen sein.
Bloß raus
Fossil hat einen großen Nachteil gegenüber Herstellern wie Rolex und Patek Philippe: Die Uhren der Amerikaner sind kein Luxus, keine Wertanlage, keine potenziellen Erbstücke, sondern Massenware. Schaut man sich den Chart an, hat die Börse ihr Urteil längst gefällt: Besonderen Luxusuhren und Smartwatches von Apple gehört die Zukunft. Fossil ist ein Fossil, ein Unternehmen, dessen Zeit abläuft. Nach dem brutalen Absturz ist die Aktie höchstens für Trader interessant.