Wenn Unternehmen wie Lyft oder (demnächst) Uber an der Börse ihr Debüt geben, wird nirgendwo ausgelassener gefeiert als bei jenen Venture-Capital-Firmen, mit deren Geld das Wachstum finanziert wurde. Die Gewinnspannen für die frühen Investoren bei einem erfolgreichen Exit sind unfassbar hoch und können einige Tausend Prozent erreichen. In der Grafik finden Sie die 25 erfolgreichsten Exits aller Zeiten.
Venture-Capital-Firmen einfach nur Gier als Grund für ihr Engagement zu unterstellen, greift zu kurz. Natürlich wollen die Geldgeber mit ihrer Investition einen Profit erzielen und je höher der ausfällt, desto besser.
Richtig ist aber auch: Selbst erfolgreiche VCs mit einem guten Riecher erleiden mit einigen ihrer Beteiligungen Schiffbruch und müssen die Investition abschreiben. Ein erfolgreiches Geschäftsmodell besteht darin, mit den Volltreffern die Verluste auszugleichen und dabei profitabel zu bleiben.
Für VCs gilt das Pareto-Prinzip: 80 Prozent der Profite werden mit 20 Prozent der Beteiligungen erzielt. Gute Investoren wissen, dass sie im Gegenzug für die erhofften Volltreffer einige kapitale Rohrkrepierer in Kauf nehmen müssen.
Geschichten wie die von Masayoshi Son, dem Chef des japanischen Beteiligungskolosses Softbank, sind die absolute Ausnahme. Auf seiner Suche nach Ideen, "stolperte" Son regelrecht über Jack Ma. Son hatte sich mit 20 Entrepreneurs getroffen und entschied sich für den Englisch-Lehrer.
Ma erinnerte sich an das Treffen folgendermaßen: "Wir sprachen weder über Umsätze, noch über ein Geschäftsmodell, sondern nur über gemeinsame Visionen." Son sagte später: "Ich folgte einfach meinem Bauchgefühl".
Das Bauchgefühlt sollte den Japaner mit koreanischen Wurzeln nicht täuschen. Im Gegenteil. Im Gegenzug für seine 20 Millionen Dollar Anschubfinanzierung erhielt die Softbank 34 Prozent der Anteile an Alibaba. Als der chinesische E-Commerce-Riese schließlich 2014 an die US-Börse ging, hatte sich der Anteilswert auf rund 60 Milliarden Dollar verdreihundertfacht.
Aktuell beträgt Softbanks Anteil an Alibaba rund 29 Prozent, der einen Wert von 135 Milliarden Dollar darstellt.
Die Geschichte von Son und Alibaba ist extrem, keine Frage. Die Zahl der lukrativen Exits für VCs ist dennoch nicht auf den einen beschränkt. In der folgenden Grafik sehen Sie 25 Deals, an denen sich die Profi-Investoren eine goldene Nase verdient haben.