Volkswagen erfindet sich neu. Vorstand Herbert Diess lässt bei der Mobilitätswende keinen Stein auf dem anderen. Mehr als 70 Milliarden Euro wird der Automobil-Hersteller in den nächsten fünf Jahren in E-Mobility, Software und Autonomes Fahren stecken, um nicht den Anschluss an Taktgeber Tesla oder die starken Newcomer wie Nio, Xpeng, Lucid Motors, Canoo und Zoox zu verlieren. Im Zuge neuer Ideen und neuer Mobilitätsdienste will Volkswagen in Zukunft sogar Taxi oder Shuttle-Dienste via Drohnen anbieten.
China-Chef Stephan Wöllenstein nahm an einem Drohnen-Testflug teil und stellte in einem gemeinsamen Video mit VW-CEO Herbert Diess in Aussicht, dass man sogar eine eigene Drohne für die individuelle Mobilität entwickeln will (Video ab 4:12 min).
Das ist aus heutiger Sicht für viele sicherlich noch Zukunftsmusik und in weiter Ferne, aber richtig gedacht. Der Markt für Passagierdrohnen wächst stark. Bis 2035 soll ein Marktvolumen von rund 30 Milliarden Dollar entstehen.
Ehang rockt die Börse!
Interessante Player in diesem Markt gibt es bereits. Für Aufsehen sorgte in den letzten Monaten Ehang. Die Passagierdrohne EH216 von EHang mit Platz für zwei Personen wird in Zukunft zum Bespiel für Sightseeing Trips in der chinesischen Touristenregion Zuhai in der Provinz Guangdong eingesetzt. Im Laufe des Jahres 2022 wird EHang den Testbetrieb seines Flugtaxis EH216 in drei weiteren Ländern starten: Spanien, Großbritannien und Holland.
Mit dem Einsatz des Flugtaxis in der Tourismusregion Zuhai ist für EHang ein erster Dominostein gefallen. Weitere Regionen werden folgen. Viel Metropolen ersticken im Smog. Millionen Autos quälen sich täglich durch die Straßen. Neue Mobilitätskonzepte müssen her. EHang hat eine Lösung im Portfolio und gezeigt, dass diese Alltagstauglich ist. Und das Interesse von VW an Passagierdrohnen zeigt, dass Ehang auf dem richtigen Weg ist und seinen Technologie-Vorsprung ausspielen kann.
Die Aktie hat nach der VW-News mehr als 20 Prozent zugelegt. Börsenwert: rund 6 Milliarden Dollar. Ehang ist und bleibt aussichtsreich, jedoch warten Anleger Rücksetzer ab und kaufen nicht in die Fahnenstange hinein.
VW macht derzeit vieles richtig. Der ID.3 kommt am Mart sehr gut an, der ID.4 wurde bereits als zweites Elektromodell ausgerollt. Die Elektrifizierung des Portfolios geht voran. Jedoch muss VW in Sachen Software noch erheblich an Boden auf die Konkurrenz gut machen. Auch das wichtige Thema Autonomes Fahren muss stärker in den Fokus rücken. Anleger bleiben investiert!
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