Der VW-Aufsichtsrat berät heute über einen Ausbau der Zusammenarbeit mit Ford. Die beiden Autobauer arbeiten bereits im Bereich leichter Nutzfahrzeuge und Pick-ups zusammen.
Die Konzernchefs Herbert Diess und Jim Hackett hatten sich aber stets die Möglichkeit offengelassen, auch bei der Elektromobilität und dem autonomen Fahren die Kräfte zu bündeln.
Die beiden Themen E-Mobility und autonomes Fahren sind mit enormen Entwicklungskosten verbunden.
Für Ford könnte die von VW entwickelte Plattform MEB von Interesse sein, die eine technische Grundlage für den Bau von Elektroautos bietet. Der kriselnden Europatochter von Ford fehlt ein solches System bisher. Angesichts verschärfter CO2-Abgasregeln in der Europäischen Union ab 2021 könnten daher Strafzahlungen drohen.
Volkswagen könnte sich an Fords Autonom-Tochter Argo AI beteiligen. Fraglich wäre dann, wie Argo in die VW-Aktivitäten rund ums autonome Fahren eingebunden werden soll. Die Zusammenarbeit mit dem US-Start-up Aurora hatte VW-Chef Diess jüngst gekappt und so einen Stolperstein für die Allianz mit Ford aus dem Weg geräumt.
„Autonomes Fahren ist eine sehr sehr teure Technologie für die Zukunft. Man muss heute investieren, um vielleicht 2030 die ersten Umsätze damit zu machen. Ein hochgradiges Scale Business. Daher macht es für beide – Ford und VW – viel Sinn, gemeinsam das anzugehen“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
Die VW-Aktie hat in den letzten Tagen wieder einige Punkte abgegeben. Dabei konnte der Autobauer zuletzt mit guten News bei Anlegern und Analysten viele Pluspunkte sammeln. Die VW-Aktie hat zuletzt die wichtige 200-Tage-Linie bei 146,90 Euro geknackt und ein Kaufsignal signalisiert. Derzeit ist der Gesamtmarkt allerdings in die Konsolidierung übergegangen. Jetzt gilt es, die wichtige 200-Tage-Linie zu verteidigen und das Kaufsignal zu bestätigen.
Mit Material von dpa-AFX