Die Volkswagen-Aktie notiert am Freitag deutlich im Plus und gehört zu den stärksten Werten im DAX. Das Papier konnte sich folglich etwas von dem Zwischentief absetzen. Der Konzern gab am Nachmittag bekannt, dass man die Vorlage des Jahresabschlusses und die Hauptversammlung verschieben werde.
Bewertungsfragen
Das begründete der Wolfsburger Autobauer damit, dass es aufgrund der Folgen der Abgasthematik noch offene Fragen bezüglich der Bewertung des Vermögens und folglich der Aufstellung des Jahresabschlusses für das Geschäftsjahr 2015 gäbe. Deshalb können derzeit keine aussagekräftigen Zahlen ermittelt werden. Bisher war die Jahrespressekonferenz für den 10. März terminiert und die Ordentliche Hauptversammlung für den 21. April. Die neuen Daten sollen zeitnah veröffentlicht werden. Volkswagen betonte, durch den Schritt im Interesse seiner Aktionäre und Stakeholder größtmögliche Klarheit und Verlässlichkeit zu schaffen.
Neuer Rechtschef
Zugleich wurde am Freitag bekannt, dass die US-Tochter von Volkswagen einen neuen Rechtschef berufen hat. Ab sofort werde der von der Kanzlei Clifford Chance in Frankfurt kommende David Detweiler die Rechtsabteilung leiten, teilte Volkswagen of America am Donnerstag mit. Er folge auf David Geanacopoulos, der sich künftig mit besonderem Fokus auf Regierungsbeziehungen um die Öffentlichkeitsarbeit kümmern werde. Geanacopoulos war acht Jahre lang auch für Rechtsfragen verantwortlich.
Nur für Mutige
Auch wenn der Blick heute nach oben geht, sollten Anleger keine verfrühten Entscheidungen treffen. Kurzfristig könnte es für die VW-Aktie schon bald wieder nach unten gehen, der Abwärtstrend ist weiterhin intakt. Allerdings dürfte sich eine Investition in VW-Papiere auf Sicht von 12 bis 24 Monaten auszahlen. Deshalb sollten derzeit nur geduldige Anleger mit guten Nerven einsteigen.
(Mit Material von dpa-AFX)