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Zuletzt hat das Analysehaus Kepler Cheuvreux die Kursziele für die Autobranche inklusive der Volkswagen AG gesenkt. Wenige Tage zuvor hat die UBS ihre Verkaufsempfehlung für die Aktie der Volkswagen AG bestätigt. Zu Beginn der neuen Handelswoche hält die kanadische RBC dagegen.
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Volkswagen auf "Outperform" mit einem Kursziel von 160 Euro belassen. Das entspricht einem Kurspotenzial von fast 50 Prozent. Analyst Tom Narayan begründet seine positive Einstellung zu Volkswagen mit den guten Auslieferungszahlen der Wolfsburger auf dem europäischen Absatzmarkt. Diese seien auf Jahressicht kräftig gestiegen.
Zuvor hat der VW-Konzern seine Auslieferungszahlen für den Monat September bekannt gegeben.
Weltweit seien in dem Monat 830 600 Fahrzeuge aller Konzernmarken ausgeliefert worden, knapp ein Zehntel mehr als im Jahr zuvor, teilte VW am Freitag in Wolfsburg mit. In den ersten neun Monaten des Jahres lag das Plus bei 10,9 Prozent. Insgesamt wurden von Januar bis September 6,75 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert.
Im wichtigsten Automarkt der Welt China lagen die Auslieferungen nur noch 0,9 Prozent unter dem Vorjahr.
Zu verdanken ist der Zuwachs nach Angaben eines VW-Sprechers vor allem dem hohen Auftragsstau aus dem Vorjahr, der nach wie vor nicht abgearbeitet sei.
Vor wenigen Tagen erst hat das Analysehaus Kepler Cheuvreux die Kursziele in der Autobranche für Werte von Aston Martin bis Volkswagen gesenkt. "Es ist nicht die richtige Zeit, mutig zu sein", betitelte das Team um Thomas Besson die Studie. Die Marktstrategen der Investmentbank raten für die Autobranche inzwischen zum "Strong Underweight", also einer starken Untergewichtung in den Portfolios.
Bearish gestimmt bleibt auch das Analysten-Team der UBS. Analyst Patrick Hummel sieht für die Aktie der Volkswagen AG ein Kursziel von 100 Euro.
Auch Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sieht Volkswagen skeptisch. „Der Konzern hat eine längere saure Gurkenzeit vor sich“, sagt Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.
160 Euro als Kursziel für die VW-Aktie in der aktuellen Situation sind eine Ansage. DER AKTIONÄR sieht derzeit keine positiven Anzeichen für steigende Kurse für VW.
Volkswagen hat in den letzten Monaten im wichtigsten Automarkt der Welt China Marktanteile verloren. Allen voran im wichtigen E-Mobility-Segment kommen die ID-Modelle bei den Konsumenten nicht an. Zu wenig innovativ, zu wenig Infotainment, mangelhafte Software. Hinzu kommt, dass die Konkurrenz im Mittelklasse-Segment mit Nio, BYD, Xpeng und Geely immer größer wird. Ein echter Game-Changer aus Sicht des VW-Konzerns ist nicht in Sicht.
Anleger sollten eine klare Aufhellung des Chartbilds abwarten. Dies tritt erst ein, sobald die 50-Tage-Linie dar, die bei 115,02 Euro verläuft, genommen wird. Für den langfristigen Trend entscheidend ist die wichtige 200-Tage-Linie, die bei 122,62 Euro verläuft.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen Vz..
