Die Aufarbeitung des Diesel-Skandals bei Volkswagen und der angestrebte Wandel der Unternehmenskultur wird nach Einschätzung von VW-Rechtsvorstand Hiltrud Werner noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Die 53-jährige Thüringerin ist im VW-Vorstand dafür zuständig, dass sich der Diesel-Skandal nicht wiederholt, sie ist für Integrität und Recht zuständig. „Persönlich denke ich da eher in Zeiträumen von sechs bis acht Jahren", sagte die im Konzern für den Bereich „Integrität und Recht" zuständige Managerin der „Augsburger Allgemeinen" (Samstag).
Werner verglich die Situation des Konzerns mit der eines Patienten: „Ich sehe uns als Volkswagen, was den Diesel-Skandal betrifft, nach einem Herzinfarkt immer noch in einer kritischen Lage", sagte sie dem Blatt. „Wir bei VW sind nach wie vor auf der Intensivstation". Es sei eine große Herausforderung, mit der juristischen Aufarbeitung des Skandals zurechtkommen und parallel das Geschäft vorantreiben. Insbesondere müsse sich die Firmenkultur wandeln: „In Befragungen haben uns Mitarbeiter beispielsweise erzählt, dass sie dachten, sie dürften die Anweisungen ihrer Vorgesetzten nicht infrage stellen", sagte sie.
200-Tage-Linie weiter im Fokus
Die Aktie von VW ist zuletzt aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA und China sowie den schwachen Daten in China unter Druck geraten. Die wichtige 200-Tage-Linie wurde dabei unterschritten. Die nächste starke Unterstützungszone zwischen 138,10 und 139,50 Euro hat aber gehalten. Im Zuge der Korrektur wurde das Abstauberlimit des AKTIONÄR bei 138,50 Euro erreicht. Seitdem konnte sich das Papier bereits wieder etwas erholen. Charttechnisch wichtig ist allerdings die schnelle Rückeroberung der 200-Tage-Linie. Erst dann würde wieder ein erstes positives Signal generiert. Weitere Entwicklung beobachten!
(Mit Material von dpa-AFX)