Der Mikrochipmangel drückt gewaltig auf die Kurse der Autohersteller. Auch das Chartbild der Volkswagen-Aktie ist kurzfristig noch immer angeschlagen. Neue schlechte Nachrichten der Tochter Skoda könnten nun erneut den Versuch der Bodenbildung gefährden. Analysten der UBS machen Anlegern aber Hoffnung.
Die Volkswagen-Tochter Skoda muss die Produktion in ihren tschechischen Werken vom 18. Oktober an bis zum Jahresende deutlich reduzieren oder sogar ganz stoppen. Grund sei der weltweite Chipmangel, teilte Firmensprecher Tomas Kotera am Donnerstag in Mlada Boleslav mit. Man habe eine große Zahl an Fahrzeugen eingelagert, die auf Chips warteten. "Wir werden uns zuallererst auf die Fertigstellung dieser Autos konzentrieren, um sie so schnell wie möglich an unsere Kunden auszuliefern", betonte der Sprecher. Bei Skoda geht man davon aus, dass sich die Versorgung mit Halbleitern spätestens in der zweiten Jahreshälfte 2022 entspannen wird.
Die Schweizer Großbank UBS hat unterdessen die Einstufung für Volkswagen auf "Buy" mit einem Kursziel von 300 Euro belassen. "Das dritte Quartal war schlecht, und jeder weiß es", schrieb Analyst Patrick Hummel in einem am Freitag vorliegenden Ausblick auf die Berichtssaison der Autobranche. Der Tiefpunkt in der von Halbleiterknappheit geprägten Produktion sei aber vermutlich bereits erreicht und es sei angesichts starker Nachfrage Zeit, massiver auf Autowerte zu setzen. Trotz des schwachen Quartals blieben die Wolfsburger in der Spur in Richtung Margenziel.
Der Rückschlag bei der VW-Tochter unterstreicht erneut die massiven Probleme, die aus dem Halbleitermangel hervorgehen. Die Analysten der UBS zeigen sich dahingehend aber zuversichtlich. Dennoch kämpft die VW-Aktie um eine nachhaltige Bodenbildung. Falls das Break des nächsten Widerstands bei 198 Euro misslingt, droht ein Rücksetzer bis auf die horizontale Unterstützung bei 186 Euro. Fällt auch diese Marke, liegt der nächste Support bei 177 Euro. Anleger beachten den Stopp bei 87,10 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)