VW wird seine Brummi-Sparte mit dem Kunstnamen Traton jetzt doch so schnell wie möglich an die Börse bringen. Der Umsatz von Traton kletterte im Jahr 2018 um sechs Prozent auf 25,9 Milliarden Euro. Für Volkswagen würde das IPO Einnahmen in Milliardenhöhe bedeuten. Die Aktie macht einen Sprung nach oben.
Volkswagen hat den Plan eines Börsengangs ihrer Lkw-Tochter Traton am Montagabend wieder aufleben lassen. Der Börsengang werde "vorbehaltlich der weiteren Kapitalmarktentwicklung vor der Sommerpause 2019" angestrebt, heißt es in einer Mitteilung von Volkswagen.
Erst zwei Monate zuvor legte VW die IPO-Pläne der Brummi-Sparte auf Eis. Als Grund für die Verschiebung nannte das VW-Management die schlechte Marktlage. Nun ja, viel besser sind die Vorzeichen am Aktienmarkt aktuell nicht. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet die Märkte.
Quelle: Auto Motor Sport
Hinter Traton verbergen sich die Lkw-Hersteller MAN und Scania sowie die VW-Nutzfahrzeugsparte. Die LKW-Sparte von VW liegt gut im Rennen: MAN konnte letzten Zahlen zufolge 89.990 Einheiten absetzen (81.450 Trucks, 6.330 Busse und 2.210 leichte Nutzfahrzeuge), bei Scania waren es im Jahr 2017 90.780 Einheiten (82.470 Trucks und 8.310 Busse). Bei Volkswagen Caminhões e Ônibus (leichte bis schwere Lkw und Bus-Chassis für Lateinamerika und Afrika) wurden 25.880 Einheiten verkauft.
Gutes Zahlenwerk
Traton-Chef Andres Rentschler legte im März am Kapitalmarkttag von Traton Eckdaten zur Umsatz- und Gewinnentwicklung vor. Der Umsatz ist 2018 um sechs Prozent auf 25,9 Milliarden Euro geklettert. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis stieg um 13 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Die operative Umsatzrendite verbesserte sich von 6,0 Prozent auf 6,4 Prozent.
6,2 Milliarden Euro für VW
Experten gehen von einem Börsenwert von rund 25 Milliarden Euro aus. Rund 25 Prozent der Anteile will VW an neue Investoren verkaufen. Das würde einem Wert von 6,2 Milliarden Euro entsprechen. Ein guter Deal für VW. Der Konzern hat das Geld bitter nötig, um den Umbau weg von den Verbrennern hin zu Elektroautos, neuen Mobilitätsdiensten und selbstfahrenden Autos voranzutreiben.
Nach ersten Einschätzungen wäre die Traton-Aktie beim IPO mit einem KGV von knapp über 5 bewertet. Zum Vergleich: Der DAX-Durchschnitt liegt bei 12.
VW-Aktie profitiert
Die VW-Aktie kann am Dienstagvormittag zulegen, nachdem der Kurs in den letzten Tagen unter der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China gelitten hatte. Die nächste Unterstützungszone für die Aktie liegt zwischen 148,50 Euro und 152,50 Euro. Hier können sich Anleger wieder vorsichtig positionieren.