Der VW-Konzern sieht in Autos mit Verbrennungsmotor mittelfristig keine kostengünstige Alternative mehr zu Elektroautos. Der neue Chef der Marke Volkswagen, Thomas Schäfer, erwartet deutlich steigende Fahrzeugpreise durch die geplante EU-Abgasnorm Euro 7. Verbrennerfahrzeuge würden durch die aufwendigere Abgasreinigung um jeweils 3.000 bis 5.000 Euro teurer.
Das sagte Schäfter der "Welt am Sonntag". "Bei einem Kleinwagen sind diese Mehrkosten kaum aufzufangen." Einstiegspreise bei 10.000 Euro werde es künftig nicht mehr geben. Ab 2025 wolle der Konzern vier elektrische Kleinwagen-Modelle auf den Markt bringen, sagte Schäfer. Neben dem ID.2 werde es ein weiteres Modell von VW, einen Skoda und einen Cupra geben. Den ID.2 wolle VW "für unter 25.000 Euro" anbieten.
Vor Kurzem warnte Stellantis-Chef Carlos Taveres, Gesamtchef etlicher Automarken wie Citroën, Peugeot, Opel, Fiat oder Alfa Romeo, sogar, dass es der Mittelklasse „nicht mehr möglich sein wird, Neuwagen zu kaufen“. Tavares riet den Autoherstellern der Welt, dringend einen Weg zu finden, um die Kosten zu senken. Autohersteller auf der ganzen Welt haben in den vergangenen Jahren immer wieder mit Krisen zu kämpfen gehabt. Erst litten sie unter der Corona-Pandemie, dann folgte der Chipmangel und aktuell leidet auch die Automobilbranche unter den Folgen des Ukraine-Kriegs. Vor allem die Kunden der Hersteller wie Mercedes-Benz, VW und Co. bekommen die Konsequenzen zu spüren.
Die Autoaktien arbeiten nach der deutlichen Korrektur zuletzt an einer Bodenbildung. Der Volkswagen-Aktie ist am Freitag die Rückeroberung des Märztiefs bei 131,30 Euro gelungen. Ein wirklicher Befreiungsschlag wäre aber erst der Ausbruch über den Widerstand im Bereich von 162 Euro. Mercedes-Benz hat nach der Markierung eines neuen Jahrestiefs zuletzt wieder etwas anziehen können. Wichtig wäre hier zunäcst der Sprung über die 55 Euro-Marke. Langfristig bleibt DER AKTIONÄR für beide Werte zuversichtlich – insbesondere auch im Hinblick auf die Positionierung im Elektroautobereich beider Unternehmen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Volkswagen und Mercedes-Benz.