Am Freitag haben die ersten Kunden das neue Volkswagen-Elektroauto ID.3 erhalten. Von einem guten Verkaufsstart des mit Abstand wichtigsten Modells hängt für VW viel ab. Von Analystenseite gibt es bereits Vorschusslorbeeren.
Der ID.3 ist für Volkswagen so etwas wie die Speerspitze in Sachen Elektromobilität. Als weitere E-Modelle werden zum Jahreswechsel der SUV ID.4 sowie der Elektro-Bulli ID.Buzz folgen.
Die VW-Luxus-Tochter Porsche hat den Taycan bereits ausgerollt, die VW-Premium-Marke Audi ließ den E-tron vom Band, der E-tron GT wird folgen.
Nachholbedarf
Nachholbedarf hat VW nach wie vor in Sachen Software. Das Branchenmagazin "Auto, Motor und Sport" sah nach einem Test bei Verarbeitung und Elektronik des ID.3 "noch erheblichen Nachbesserungsbedarf".
Dennoch: Im Vergleich zu Tesla scheint VW mit einem Börsenwert von 75 Milliarden Euro fast ein Sonderangebot. Analysten sehen Volkswagen in einer guten Ausgangsposition.
UBS sieht Potenzial bis 180 Euro
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Volkswagen auf "Buy" mit einem Kursziel von 180 Euro belassen. Das E-Auto-Segment lege in Europa mit deutlichen Wachstumsraten zu, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer Studie. Dieser Trend sollte sich wegen der Corona-Hilfen der Regierungen und dank neuer Modelle insbesondere von Volkswagen weiter fortsetzen.
Das positive Sentiment gegenüber VWs Elektrostrategie spiegelt sich auch im Kursverlauf wider. Technisch sieht die VW-Aktie jedenfalls vielversprechend aus. Zu Beginn der Handelswoche hat das Papier ein Kaufsignal signalisiert. Die wichtige 200-Tage-Linie wurde überwunden. Wird der horizontale Widerstand bei 150 Euro genommen, wäre der Weg aus charttechnischer Sicht in Richtung des Juni-Hochs bei 155,54 Euro geebnet.