Volkswagen treibt den Umbau Richtung Elektromobilität voran. Von Mitte 2020 an sollen am Standort in Zwickau ausschließlich Elektroautos gebaut werden. Los geht`s mit dem ID.3, der Ende 2019 vom Band rollen soll. Ist die VW-Aktie nach den Kursverlusten in den letzten Tagen wieder einen Blick wert?
"Es wird umgerüstet für ein neues Zeitalter", sagte der VW-Geschäftsführer Technik und Logistik bei VW Sachsen, Reinhard de Vries, der Deutschen Presse-Agentur. Dafür wurden in Zwickau unter anderem 1.500 neue Roboter angeschafft und Produktionsanlagen neu gebaut.
Statt bisher jährlich 300.000 Fahrzeugen sollen in Zwickau künftig 330.000 und damit jeden Tag 1.500 Autos vom Band rollen. Verkauft werden sollen sie nicht nur in Deutschland, sondern vor allem im Rest der Welt - allen voran in China, wo der VW-Konzern zuletzt 40 Prozent seiner Jahresproduktion von 10,8 Millionen Fahrzeugen abgesetzt hat.
44 Milliarden Euro in fünf Jahren fürneue Antriebsformen
Insgesamt 44 Milliarden Euro wird der VW-Konzern in den kommenden fünf Jahren in E-Mobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung stecken. Einen Vorgeschmack dafür lieferte dazu in den letzten Monaten Herbert Diess: Der VW-Chef fädelte viele neue, spannende Kooperationen ein. Sei es mit Amazon um die Produktion in Zukunft effizienter zu machen oder mit Baidu, um gemeinsam am Thema autonomes Fahren zu arbeiten.
Mit Nothvolt wird VW eine eigene Batterieproduktion hochziehen. Das war in der Vergangenheit sicherlich einer der wichtigsten und richtungsweisendsten Deals, die VW unter Dach und Fach gebracht hast. BMW und Daimler dagegen werden auch in Zukunft stark von den wenigen asiatischen Zellproduzenten CTL, Samsung SDI und LG Chem sein.
VW erfindet sich neu
Fakt ist: Die Autowelt ändert sich derzeit radikal. Es wird ein völlig neues Bild gezeichnet. Es wird die größte Veränderung seit der Serieneinführung von Autos. Volkswagen hat den richtigen Weg eingeschlagen. Die Börse wird das lauf lange Sicht honorieren. Derzeit steht das Papier aber in erster Linie aufgrund des Handelskonflikts zwischen China und den USA unter Druck.
Die wichtige 200-Tage-Linie hat nicht gehalten. Die nächste starke Unterstützungszone liegt zwischen 138,10 Euro und 139,50 Euro. Anleger können versuchen mit einem Abstauberlimit bei 138,50 Euro eine erste kleine Position aufzubauen. Ein positives Signal würde die Rückeroberung der 200-Tage-Linie bei 146,50 Euro liefern.