Der Autobauer Volkswagen steigt bei dem schwedischen Batteriehersteller Northvolt ein. VW investiere rund 900 Millionen Euro in gemeinsame Batterieaktivitäten mit dem Unternehmen, teilte VW am Mittwoch in Wolfsburg mit. Volkswagen übernimmt zunächst rund 20 Prozent an den Schweden und will mit Northvolt für die in Salzgitter geplante Batteriezellfertigung zudem ein Gemeinschaftsunternehmen gründen. Ein Teil der Geldsumme gehe in das Joint Venture, ein anderer Teil direkt an Northvolt, hieß es.
Volkswagen hatte bereits im April mitgeteilt, mit Northvolt zusammen rund eine Milliarde Euro in ein gemeinsames Batteriezellwerk in Salzgitter investieren zu wollen. Das Werk soll frühestens ab 2020 in Niedersachsen aufgebaut werden, sofern die Rahmenbedingungen stimmen. Batteriezellfertigung ist energieintensiv, die Produktion in Niedersachsen soll daher nach Worten von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) von der Umlage zur Förderung Erneuerbarer Energien (EEG) befreit werden. Zum Jahreswechsel 2023/24 soll dann die Zellfertigung für Volkswagen starten. Die Fabrik soll eine Produktionskapazität von 16 Gigawattstunden jährlich haben. VW hat ab 2025 einen geplanten Bedarf von mehr als 150 Gigawattstunden an Batterien allein in Europa.
VW will mittelfristig nicht von den ostasiatischen Zulieferern für Batterien abhängig zu sein und plant deswegen den Bau eigener Batteriefabriken in Deutschland und Europa. Volkswagen will in den kommenden Jahren deutlich mehr Elektroautos bauen. Bis 2028 stehen knapp 70 neue Elektromodelle auf dem Plan. Dafür braucht VW auch die Versorgungssicherheit bei den Batterien.
200-Tage-Linie weiter im Fokus
Die Aktie von VW ist zuletzt unter anderem aufgrund des Handelskriegs zwischen den USA unter Druck geraten. Die wichtige 200-Tage-Linie wurde dabei unterschritten. Ein positives Signal würde erst die Rückeroberung dieses Widerstands bringen. Eine wichtige Unterstützung ist das Jahrestief bei 134,08 Euro. Dieses konnte zuletzt erfolgreich verteidigt werden. Investierte Anleger sichern ihre Positionen mit einem Stopp bei 125 Euro nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)