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Volkswagen: Frontalangriff aus Brüssel!

Volkswagen: Frontalangriff aus Brüssel!
Foto: Börsenmedien AG
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André Fischer 06.03.2019 André Fischer

Die europäische Wettbewerbsbehörde geht gegen die deutschen Autobauer in der Dieselaffäre rigoros vor. So soll eine vertiefte Untersuchung der EU-Kommission nach langen Vorermittlungen jetzt kurz vor dem Abschluss stehen. Bereits in den nächsten Wochen will EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager offenbar eine formelle Beschwerdemitteilung an Daimler, BMW und Volkswagen verschicken. Dabei könnte VW ein Bußgeld von bis zu 23 Milliarden Euro drohen.

Der Hintergrund: Die EU-Kartellwächter vermuten bei den deutschen Automobilkonzernen im Rahmen eines sogenannten „Abgaspaktes“ unerlaubte Absprachen. Daimler, BMW und VW versagen demnach nicht nur beim Reinigen ihrer Dieselabgase, sondern sie sollen auch noch gemeinsame Sache machen, um dieses Unvermögen zu vertuschen.

„Statement of Objections“ im Anmarsch

Durch eine solche Kungelei könnte die technische Fortentwicklung behindert worden sein, argwöhnt Vestager. In den geplanten Beschwerdemitteilungen mit der Bezeichnung „Statement of Objections“ listet sie ihre Vorwürfe in detaillierter Form auf und gewährt den Konzernen erstmals Einblick in die Ermittlungsakten. Der springende Punkt: An Bußgeldern führt in diesem Stadium dann kaum noch ein Weg vorbei.

Mit welchen zusätzlichen Belastungen wäre in diesem Szenario konkret zu rechnen? Zehn Prozent vom Jahresumsatz können die EU-Kartellwächter maximal als Strafe verhängen, wenn sie unerlaubte Absprachen zwischen Wettbewerbern verhängen. Bei VW könnte die EU-Wettbewerbskommissarin damit ein Bußgeld von bis zu 23 Milliarden Euro anvisieren. Daimler und BMW hingegen könnten sich am Ende mit Strafzahlungen von (gut) 17 Milliarden und zehn Milliarden Euro konfrontiert sehen.

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Politik wird zum Risiko für die Autobauer

Keine Frage: Brüssel entwickelt sich zunehmend zu einem Risiko für die europäische Industrie im Allgemeinen und die deutschen Automobilkonzerne im Besonderen. So führt bereits das Vorhaben der Europäischen Union, den Kohlendioxid-Ausstoß von Neuwagen von 2021 bis 2030 um durchschnittlich 37,5 Prozent zu vermindern, zu einer gravierenden Benachteiligung des deutschen Automobilsektors im internationalen Wettbewerb. Aber auch die neuen EU-weiten restriktiven Einsparziele für den Kohlendioxid-Ausstoß von Lastwagen treffen einige Unternehmen schwer – insbesondere Volvo, Daimler und die VW-Tochter MAN.

VW-Aktie zeigt hohe relative Stärke

Die VW-Aktie steht kurz davor, den Widerstandsbereich zwischen 150 und 155 Euro zu knacken. Gelingt der Ausbruch, könnte der Titel bis in den Bereich 175/180 Euro anziehen. Da die Dieselaffäre jedoch unter Umständen noch lange nicht ausgestanden ist, sichern vorsichtige Anleger etwaige bestehende Positionen mit einem engen Stopp ab. 

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