Der Volkswagen-Konzern baut sein Engagement rund um Elektroautos in China aus und steigt direkt bei einer Batteriefirma ein. Volkswagen China werde mit 26,5 Prozent der Anteile größter Einzelaktionär von Guoxuan High Tech, teilten die Chinesen am Donnerstag in einer Pflichtmitteilung an die Börse in Shenzhen mit. Über den möglichen Einstieg hatte es bereits vor einigen Monaten Medienberichte gegeben. Eine Bestätigung von Volkswagen war zunächst nicht zu erhalten.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen berichtet, plant Volkswagen derzeit außerdem eine 50-prozentige Beteiligung an der Muttergesellschaft seines chinesischen Elektrofahrzeug-Partners JAC Motors.
China ist der mit Abstand größte Einzelmarkt für den VW-Konzern. Batterien gelten im Hochlauf der Elektromobilität als knappes Gut, die Autobauer versuchen sich daher auf verschiedenen Wegen genügend Kapazitäten zu sichern.
China gilt als Leitmarkt für die Elektroautos, weil die chinesische Regierung die schlechte Luft in den großen Städten des Landes bekämpfen und bei dem Thema Technologieführer werden will. Auch in Europa will Volkswagen selbst Batteriezellen herstellen, was wegen der hohen Investitionskosten nicht jeder Autobauer selbst in Angriff nimmt. In Salzgitter wird mit dem schwedischen Batteriespezialisten Northvolt zusammen eine Fertigung aufgebaut, darauf hatte unter anderem der Betriebsrat gedrungen. In den künftigen Elektroautos wird die Batterie nach Schätzung von Experten und Unternehmen einen Großteil der Wertschöpfung ausmachen.
Die Aktie von Volkswagen konnte zuletzt deutlich zulegen. Die nächste wichtige Hürde ist die 200-Tage-Linie bei knapp 156 Euro. Auch wenn der Automobilsektor derzeit noch unter den Folgen der Corona-Pandemie leidet, bleibt VW weiterhin der Favorit im Sektor. In Sachen E-Mobilität fahren die Wolfsburger der nationalen Konkurrenz derzeit klar davon.
(Mit Material von dpa-AFX)