Am Dienstag steht die Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns in Berlin auf dem Programm. Ein wichtiges Datum, die Weichen für die Zukunft zustellen und alte Baustellen zu beseitigen. Die Aktie ist derweil auf Bodensuche. Sind erste Käufe gerechtfertigt?
VW-Vorstand Herbert Diess knüpft derzeit einen wichtigen Deal nach dem anderen. VW scheut sich auch nicht davor, die mächtigen High-Tech-Riesen wie Amazon oder Baidu mit ins Boot zu holen. Amazon soll dazu beitragen, die Produktion von VW effizienter zu machen und dadurch die Rendite zu steigern. Mit Baidu forscht VW an selbst fahrenden Autos. Auch Siemens, SK Innovation und Wireless Car werden VW auf dem Weg in die elektrische Zukunft begleiten.
70 neue Elektro-Modelle
Erst vor wenigen Tagen hat der Autobauer das erste Modell seiner Elektroauto-Familie ins Rennen geschickt. Der ID.3 ist auf 30.000 Stück limitiert. Kunden können sich den Elektroflitzer für eine Anzahlung von 1.000 Euro vorab reservieren. In den nächsten Jahren wird Volkswagen über 70 neue Elektro-Modelle an den Start bringen. 44 Milliarden Euro wird VW in die Elektromobilität, selbst fahrende Autos und neue Mobilitätsdienste stecken.
China wichtigster Automarkt der Welt
Ein Thema auf der Hauptversammlung könnte auch China sein. Der VW-Konzern verkauft mittlerweile jedes dritte Auto in China. Wobei dieser Absatzmarkt nun schwächelt und die Verkaufszahlen dort auch im April weiter gefallen ist. Der Branchenverband PCA errechnete einen Absatzrückgang um 16,6 Prozent auf 1,54 Millionen Stück. In den ersten vier Monaten des Jahres ergibt sich ein Minus um rund 11,8 Prozent auf 6,71 Millionen Stück.
VW muss klotzen, nicht kleckern. Im Kampf um die Spitzenposition in Sachen Elektromobilität hat der VW-Konzern wertvolle Zeit verstreichen lassen. Diese gilt es jetzt so schnell wie möglich aufzuholen. Tesla hat gezeigt, dass das Elektroauto salonfähig ist, dass die Nachfrage da ist. VW hat mit seiner E-Offensive die Möglichkeit, verlorenes Terrain wieder gut zu machen. Nicht nur, was das Image betrifft.
Unterstützungszone
Die VW-Aktie leidet derzeit wie auch BMW und Daimler unter der Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Die nächste Unterstützungszone für die Aktie liegt zwischen 148,50 Euro und 152,50 Euro. Hier können sich Anleger wieder vorsichtig positionieren. Sollte diese Zone nicht halten, wird die 200-Tage-Linie bei 146,46 Euro zur Unterstützung. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die VW-Aktie in einem freundlichen Gesamtmarkt den DAX outperformen wird.