+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Ilari Nackel/iStockphoto
14.03.2024 Jochen Kauper

Volkswagen: Das größte Problem...

-%
Volkswagen Vz.

Der Volkswagen-Konzern geht wegen des anhaltend scharfen Wettbewerbs auch in diesem Jahr von einem weiteren Gewinnrückgang in seinem wichtigsten Einzelmarkt China aus. 2024 dürfte das anteilige operative Ergebnis der dortigen Gemeinschaftsunternehmen nur noch zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro liegen, hieß es am Mittwoch in einer Präsentation des Dax-Konzerns für Analysten. Im vergangenen Jahr sank das anteilige operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures bereits um rund ein Fünftel auf 2,62 Milliarden Euro. Dieses Jahr steht mit der neuen Prognose ein weiterer Rückgang um bis zu gut 40 Prozent zu befürchten.

2023 hatte die Kernmarke VW Pkw in der Volksrepublik die Position als Marktführer in dem Land an den Elektroautobauer BYD abgeben müssen, weil die Chinesen ihre Autos mit hohen Rabatten am Markt losschlugen und damit den Markt aufmischten. Die operativen Ergebnisse in China könnten sich angesichts des herausfordernden Umfelds noch sehen lassen, hieß es von VW in der Präsentation. Im Verbrennerbereich habe man die Marktführerschaft sogar gefestigt, bei den in China stark wachsenden Vollelektroautos (BEVs) habe man Schwung aufgenommen.

VW
Foto: supergenijalac/Shutterstock
VW ID.3

VW hatte lange große Probleme, die Autos seiner vollelektrischen ID-Reihe in China am Markt zu verkaufen, auch weil die vergleichsweise junge chinesische Kundschaft stärker auf Vernetzung und Softwareangebote im Auto achtet und chinesische Anbieter dort teils mehr zu bieten haben. Der deutsche Konzern reagierte beim Kompaktwagen ID.3 unter anderem mit Preissenkungen und Sondereditionen und konnte den Verkauf damit ankurbeln.

Die Chinageschäfte tauchen in der VW-Konzernbilanz aus Rechnungslegungsgründen nicht in Umsatz und operativem Ergebnis auf. Die Gewinnbeiträge aus China werden erst im Finanzergebnis als Beteiligungsergebnisse ausgewiesen. 2023 lieferte der Gesamtkonzern in China 3,2 Millionen Fahrzeuge aus, das waren 1,6 Prozent mehr als im Vorjahr.

In einer ersten Reaktion auf die Zahlen hat die Schweizer Großbank UBS die Einstufung für Volkswagen mit einem Kursziel von 100 Euro auf "Sell" belassen. Der schwache China-Ausblick der Wolfsburger dürfte den Ergebniskonsens um etwa 5 Prozent nach unten drücken, schrieb Analyst Patrick Hummel.

VW
Foto: Volkswagen AG
VW-Manager Oliver Blume

Goldman Sachs hielt dagegen. Die US-Investmentbank hat die Einstufung für Volkswagen auf "Neutral" belassen. Das unerwartet gute Ergebnis im vierten Quartal sei der Marke VW zu verdanken, schrieb Analyst George Galliers. Sein Kursziel für die Aktie lautet 146 Euro.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Die Zahlen für 2023 waren grundsätzlich in Ordnung. Der Ausblick zeigt die Schwierigkeiten auf, mit welchen VW derzeit zu kämpfen hat. Der Konzern hat seit Monaten Probleme mit seiner Software-Sparte Cariad. Und was die Modellpolitik betrifft, so ist kein Game-Changer in Sicht.
VW kommt mit seinen ID-Modellen nur schleppend voran. Die ID-Modelle sind nett, aber zu wenig innovativ Vor allem in China verliert der Konzern deshalb immer mehr Marktanteile..
Darüber hinaus wird der Billigstromer ID.2 erst 2026 kommen, während Tesla, Stellantis und mittlerweile auch Renault das Marktsegment längst besetzt haben.
Auf der anderen Seite ist die Erwartungshaltung gegenüber dem VW-Konzern nach wie vor sehr niedrig. Das lässt für die Zukunft durchaus Raum für positive Überraschungen. Wer investiert ist, kann die Position halten

(Mit Material von dpa-AFX).

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Volkswagen Vz. - €

Buchtipp: Der Freiheitshandel

Politisch und wirtschaftlich ist die demokratische Welt so schwach wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das Konzept „Wandel durch Handel“ ist gescheitert. Vielmehr hat es Diktaturen gestärkt und Demokratien untergraben.

 Freie und offene Gesellschaften sind existenziell gefährdet. Der russische Einmarsch in der Ukraine, der brutale Angriff auf Israel, der wieder salonfähig gewordene Antisemitismus und die wirtschaftliche Abhängigkeit von China müssen ein Weckruf für offene Gesellschaften sein. Es braucht jetzt grundlegende Veränderungen.

 Der einzige wirklich transatlantische Medienunternehmer Europas plädiert für einen Kurswechsel in der demokratischen Handelspolitik. Die Gründung eines neuen wertebasierten Bündnisses der Demokratien: Die Freiheitshandelsallianz.

Der Freiheitshandel

Autoren: Döpfner, Mathias
Seitenanzahl: 192
Erscheinungstermin: 18.04.2024
Format: Softcover
ISBN: 978-3-86470-953-1

Jetzt sichern Jetzt sichern