Der Autobauer Volkswagen muss seinen Plan zum Einkauf von Batterien Insidern zufolge womöglich überarbeiten. Es gebe Bedenken, dass ein Liefervertrag mit Samsung in Höhe von rund 50 Milliarden Euro platzen könnte, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Samsung habe sich bereit erklärt, Batterien für etwas mehr als 20 Gigawattstunden zu liefern. Damit sollten 200.000 Autos mit 100 Kilowattstunden-Paketen versorgt werden. Allerdings hätten sich während der Verhandlungen unterschiedliche Vorstellungen zu Produktionsvolumen und Zeitplan offenbart. Dadurch sei die Lieferzusage letztlich auf ein Volumen von weniger als fünf Gigawattstunden gesunken.
VW wollte den Bericht nicht weiter kommentieren. Der Konzern teilte lediglich mit, dass Samsung weiterhin sein Batteriezellenzulieferer für Europa bleibe. Die Koreaner lehnten eine Stellungnahme ab. Sorgen um die Versorgung dürfte sich VW aber wohl nicht machen. Neben Samsung hat das Unternehmen auch Lieferdeals mit SKI und LG Chem aus Südkorea sowie CATL aus China. Um allerdings mittelfristig nicht von den ostasiatischen Zulieferern für Batterien abhängig zu sein, plant VW den Bau eigener Batteriefabriken in Deutschland und Europa. Die Forschung zu Batteriezellen will VW gemeinsam mit dem schwedischen Batterie-Start-up Northvolt voranbringen. Aber auch mit SKI berät VW über eine Kooperation bei der eigenen Batteriezellfertigung in Europa.
Volkswagen will in den kommenden Jahren deutlich mehr Elektroautos bauen. Bis 2028 stehen knapp 70 neue Elektromodelle auf dem Plan. Dafür braucht VW auch die Versorgungssicherheit bei den Batterien.
Abstauberlimit platzieren
Die Aktie von VW ist zuletzt weiter unter Druck geraten und dabei auch unter die 200-Tage-Linie gerutscht. Die nächste starke Unterstützungszone liegt zwischen 138,10 Euro und 139,50 Euro. Ansonsten droht das Papier bis auf 133,50 Euro abzurutschen. Anleger können versuchen mit einem Abstauberlimit bei 133,90 Euro ein paar Stücke zu kaufen. Ein positives Signal hingegen würde die Rückeroberung der 200-Tage-Linie liefern.
(Mit Material von dpa-AFX)