Der „Power Day“ von Volkswagen am Montag war ein voller Erfolg. Das Ziel: VW will bis 2025 zum größten Elektroauto-Hersteller der Welt aufsteigen und das mit einer operativen Rendite von 7 bis 8 Prozent. Analysten und Anleger spendeten Beifall. Die Aktie startet weiter durch…
VW kündigte an, in Europa bis 2030 mit Partnern sechs "Gigafabriken" für die Batteriezellproduktion hochziehen zu wollen und die Produktionskapazität so auf zusammen 240 Gigawattstunden jährlich zu erhöhen.
Darüber hinaus platzierte VW bei seinem Batteriepartner Northvolt einen Auftrag zur Lieferung von Batterien im Volumen von über 14 Milliarden US-Dollar (11,7 Milliarden Euro) über die kommenden zehn Jahre.
Vielleicht war der „Power Day“ auch überfällig, inklusive der Batterie-Strategie, um die nächsten Schritte zu verdeutlichen. Die Analysten und Auto-Experten zumindest waren angetan.
"Damit schafft der VW-Konzern erhebliche Skalen- und Kostenvorteile, die sich im Wettbewerb mit Tesla und dem Rest der Industrie auszahlen."
„Richtig spannend war der erste Teil mit dem Konzept der „Unified Cell“, also einem Zellkonzept, das in 80 Prozent der Batterie Systeme eingeht und das in 6 Giga-Factories quer über Europa produziert wird. Damit schafft der VW-Konzern erhebliche Skalen- und Kostenvorteile, die sich im Wettbewerb mit Tesla und dem Rest der Industrie auszahlen", sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
UBS bleibt bullish: Kursziel 300 Euro
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Volkswagen nach einer Veranstaltung zur Elektromobilität auf "Buy" mit einem Kursziel von 300 Euro belassen. Die Herstellung eigener Batterien zur Sicherung des Bedarfs könne die Wolfsburger in den kommenden fünf Jahren geschätzte 15 Milliarden Euro kosten, schrieb Analyst Patrick Hummel in einer Studie.
Barclys-Analyst Kai Mueller hat das Kursziel von 250 auf 260 Euro angehoben.
Die Veranstaltung zum Thema Elektromobilität und auch die Geschäftszahlen vom Vortag seien ein Durchbruch gewesen, schrieb Analyst Mueller in einer Studie. Die Pläne für die Batteriefertigung belegten die Kompetenzen, die Volkswagen im eigenen Haus innehabe. Viele Marktteilnehmer seien sich dieser Kompetenzen nicht bewusst gewesen.
Eine Schippe drauf legte auch die NordLB. Die starken Ergebnisse würden vor allem von den Konzerntöchtern Porsche und Audi getragen sowie vom Geschäft mit Finanzdienstleistungen, schrieb Analyst Frank Schwope in einer Studie. Das Thema Elektromobilität treibe das Management derweil dynamisch voran. Das Kursziel hob Schwope von 185 auf 220 Euro an.
Nach dem starken Anstieg in den letzten Tagen ist eine Konsolidierung überfällig. Die Strategie stimmt. Die E-Autos von VW treffen den Nerv der Zeit und auch in punkto Software macht VW Boden auf die Konkurrenz gut. Anleger geben kein Stück aus der Hand. Rücksetzer bieten Kaufchancen.