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04.11.2016 Jochen Kauper

Volkswagen: Aufsichtsrat tagt – wie viel steckt der Autobauer in die Elektromobilität und selbst fahrende Autos?

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Volkswagens Aufsichtsräte kommen am Freitag (09.00 Uhr) in Wolfsburg zu Beratungen für die nächste Budgetrunde des Autoriesen zusammen. Volkswagen will diesen Monat seine Investitionen für die nächsten fünf Jahre von den Kontrolleuren absegnen lassen. Da die Finanzplanung unter dem Druck der Abgas-Krise aktuell besonders heikel ist, arbeitet der Aufsichtsrat diesmal mit zwei Terminen: Nach diesem Freitag soll am 18. November abschließend entschieden werden. Aus Kreisen der VW -Konzernkontrolleure hieß es, dass für diesen Freitag keine finalen Entscheidungen anstünden, zumal der Zukunftspakt sich auch erst auf der Zielgeraden befindet.

110 Milliarden Euro Investitionen?

Neben Ausgaben für neue Fabriken, Produkte und Forschungsschwerpunkte steht die Budgetrunde diesmal auch unter dem Eindruck des sogenannten Zukunftspaktes. Mit ihm wollen der Betriebsrat und das Unternehmen die Reformen in der gewinnschwachen Kernmarke VW-Pkw mit Sicherheiten für die Belegschaft unter einen Hut bringen. Es geht um die Aufgaben der Standorte, etwa im VW-Motorenwerk Salzgitter, das wegen der anlaufenden Elektromobilität absehbar Arbeit verlieren dürfte.
Zuletzt hatte der Konzern für den Fünfjahreszeitraum inklusive seiner Gemeinschaftsunternehmen in China 110 Milliarden Euro an Investitionen für neue Produkte, Fabriken und Technologien veranschlagt. Das Niveau dürfte hoch bleiben. Branchenexperte Stefan Bratzel rechnet aber mit einer Fokusverschiebung hin zu Elektroantrieben, vernetzter Mobilität und autonomem Fahren.

Quote für Elektroautos in China?

Vor wenigen Tagen gab es Gerüchte über die Einführung einer Quote für Elektroautos in China. China ist der mit Abstand größte Automarkt der Welt. Und ganz besonders wichtig für VW. Fast ein drittel aller Autos des Konzerns werden im Reich der Mitte an den Mann beziehungsweise an die Frau gebracht. Chinas Minister für Industrie und Informationstechnologie, Miao Wei, hat jetzt offizielle Details zu der geplanten Quote verraten. Bei einem Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sagte er, dass für deutsche Autobauer mit chinesischer Produktion die selben Regeln wie für einheimische Hersteller gelten sollen. Es handle es sich dabei bisher aber nur um „Überlegungen“. Gabriel betonte, dass feste Quoten ab 2018 „nicht realistisch“ seien.

Aktie bleibt interessant 

Die letzte  Konsolidierung der Aktie lief exakt bis auf die 200-Tage-Linie. Mit dem Sprung über die 90-Tage-Linie bei 119,80 Euro vergangene Woche hat das Papier ein Kaufsignal geliefert. Der schwache Gesamtmarkt in den letzten Tagen sorgte jedoch dafür, dass die VW-Aktie von 127 Euro wieder auf 119 Euro nachgab.

Wer investiert ist, bleibt dabei. Allerdings könnte es durch die US-Wahlen durchaus zu weiteren Rücksetzern am Gesamtmarkt kommen. Anleger legen ein Abstauberlimit bei 114,90 Euro (letzter Tiefpunkt Ende September) und ein Kauflimit bei 107 Euro (Korrekturtief Anfang Juli)  in den Markt.

(Mit Material von dpa-AFX).

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