Volkswagen hat am Dienstag seine neue Konzernstrategie vorgestellt. Konzernchef Herbert Diess schraubte die Marge nach oben und gab einen Ausblick auf die neue Plattformstrategie. Die Aktie bleibt aussichtsreich…
Zu Beginn der Handelswoche hat VW-CEO Herbert Diess bei Analysten und Aktionären weitere Pluspunkte gesammelt. So sollen 2025 nun vor Zinsen und Steuern 8 bis 9 Prozent vom Umsatz als Gewinn hängen bleiben. Bisher hatten die Wolfsburger 7 bis 8 Prozent angepeilt. Möglich machen es unter anderem neue Mobilitätsdienste, Roboterautos, Carsharing.
Kernstück der neuen Strategie sind vier einheitlichen Plattformen, wodurch der Volkswagen-Konzern künftig über alle Marken hinweg seine Größenvorteile mehr ausschöpfen. Wie Vorstandschef Herbert Diess am Dienstag bei der Vorstellung der neuen Strategie bis zum Jahr 2030 ankündigte, wird sich das Prinzip gleicher Teile zum Einsatz in möglichst hohen Stückzahlen bald nicht mehr nur auf die bekannten Fahrzeug-Baukästen beschränken. Es erstrecke sich zunehmend auch auf Digitalisierung, Elektrifizierung und Dienstleistungen.
Damit sollten "bisher unerreichte Synergien" genutzt werden, erklärte er in Wolfsburg. Dabei sollen vier übergreifende Plattformen schrittweise aufgebaut werden: für die technische Grundarchitektur von Batteriefahrzeugen, für den zunehmenden Einsatz eigener Software in den Autos, für die interne Batteriezellfertigung sowie für neue Mobilitätsdienste.
Das Fahrzeug-Basissystem "Scalable Systems Platform" (SSP) soll für reine E-Fahrzeuge ab 2026 in der Produktion verwendet werden. Insgesamt sollen den Plänen zufolge über 40 Millionen Autos auf dieser Grundlage entstehen.
Viel Lob für die neuen Schritte gab es von den Analysten.
Goldman Sachs hat die Einstufung für die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) nach neuen Details zur Konzernstrategie auf "Buy" mit einem Kursziel von 295 Euro belassen. Die vom Autobauer verfolgte Strategie gebe eine Vision für die Zukunft, schrieb Analyst George Galliers in einer Studie. Für Investoren sei das angehobene mittelfristige Profitabilitätsziel von besonderer Bedeutung. Bullish bleibt auch Jefferies. Die von VW gemachten Angaben zu den mittelfristigen Zielen würden die aktuelle Bewertung der Aktien mehr als stützen, so Analyst Philippe Houchois.
Die Strategie kommt an der Börse gut an. Der Fokus auf Software und Digitalisierung könnte der Aktie für die nächsten Wochen neue Impulse verleihen. Vor allem neue Softwareangebote werden für Volkswagen in Zukunft neue Erlösquellen eröffnen. In einem freundlichen Gesamtmarkt bleibt das VW-Papier unter den Auto-Werten erste Wahl.