Im schwachen Marktumfeld sind zuletzt auch die Autowerte unter Druck geraten. Die Volkswagen-Aktie ist dabei unter die wichtige 120-Euro-Marke gerutscht. Für den Autobauer geht es weiter um die Aufarbeitung des Abgasskandals. Der mächtige Betriebsratschef Bernd Osterloh hat sich nun gegen eine Aufspaltung des VW-Konzerns ausgesprochen.
„Wir dürfen nicht ohne Not Tafelsilber verscherbeln“, erklärte Osterloh dem Wirtschaftsmagazin Bilanz. „Wir sollten andere nur dann beteiligen, wenn es unbedingt notwendig ist." Zuletzt hatte Lkw-Vorstand Andreas Renschler vorgeschlagen, die Töchter MAN, Scania und VW-Nutzfahrzeuge zu verbinden. Der Konzern könnte dann einen Minderheitsanteil an der Börse verkaufen.
Mit den Milliarden, die VW einnehmen würde, möchte Renschler den Rückstand auf Daimler verkürzen. Allerdings könnte es auch sein, dass der Erlös für die Bezahlung der drohenden Sanktionen im Dieselgate benötigt wird. Die 16,2 Milliarden, die der Autobauer bisher zurückgestellt hat, dürften laut Experten nicht reichen. Osterloh betonte deshalb, dass man dort effizienter sein müsse, wo es der Kunde nicht merkt, wenn das Geld für den Umbau des Unternehmens schon fehlt.
Wichtige Marke
Charttechnisch hat sich das Bild bei VW wieder eingetrübt. Soll die erneute Trendwende gelingen, muss zunächst der horizontale Widerstandsbereich zwischen 120 und 122 Euro zurückerobert werden. Knapp darüber verläuft die 200-Tage-Linie. Wird diese nachhaltig überwunden, wäre dies ein neues Kaufsignal.
(Mit Material von dpa-AFX)