Trotz positiver Analystenkommentare ist die Volkswagen-Aktie am Freitag erneut zurückgefallen. Der DAX-Titel notiert weiterhin an der 175-Euro-Marke. Das Problem: Der Autobauer ist im August deutlich langsamer gewachsen als in den bisherigen acht Monaten des Jahres.
Der Volkswagen-Konzern hat zwar auch im August mehr Autos verkauft als vor einem Jahr. Allerdings fiel das Wachstum von Europas größtem Autobauer mit 2,7 Prozent auf 740.500 Neuwagen nur knapp halb so stark aus wie in den bisherigen acht Monaten. Die Auslieferungen hätten sich mit bislang 6,52 Millionen Stück dennoch gut entwickelt, sagte Vertriebschef Christian Klingler. „Das wirtschaftliche Umfeld bleibt in einigen Weltmärkten aber weiter angespannt.“
Neben Russland hängt mit Brasilien ein zweiter Hoffnungsmarkt derzeit in den Seilen. Dort brachen die Verkaufszahlen in den ersten acht Monaten um fast 18 Prozent ein. Kein Ende findet dagegen das Wachstum in China: Auf dem weltgrößten Automark legte Volkswagen in diesem Jahr bislang um fast 17 Prozent zu und verkaufte damit mehr als jeden dritten Neuwagen dort.
Kursziel 235 Euro
Die Commerzbank hat die Einstufung für Volkswagen nach einem Presseinterview des Nutzfahrzeugvorstands Leif Östling auf „Buy“ mit einem Kursziel von 235 Euro belassen. Wesentliche Neuigkeiten habe es laut Analyst Daniel Schwarz nicht gegeben. Er hob aber als leicht positiv hervor, dass weitere Zukäufe erneut ausgeschlossen wurden.
Östling, der VW Anfang 2015 verlässt, hatte in einem Interview mit der Börsenzeitung betont, dass sich die Lastwagen-Allianz der Töchter Scania und MAN frühestens 2015 auszahlen werden. Auf lange Sicht soll die Nutzfahrzeugsparte ihre Umsatzrendite aber ungefähr verdreifachen. In den kommenden fünf bis sechs Jahren könne die EBIT-Marge von derzeit 3,1 Prozent auf acht bis zehn Prozent zulegen.
Situation bessert sich
Die VW-Aktie hat seit ihren Höchstständen bei rund 200 Euro zwischenzeitlich eine deutliche Korrektur hinnehmen müssen. In den vergangenen Wochen hat sich der Titel jedoch erholt und bewegt sich derzeit zwischen 175 und 180 Euro. Ein klarer Aufwärtstrend ist aber nach wie vor nicht zu erkennen. Neuengagements sollten daher noch zurückgestellt werden. Investierte Anleger bleiben dabei.
(Mit Material von dpa-AFX)