Der Kreditkarten-Anbieter Visa hat seinen Gewinn zum Jahresende trotz Belastung durch den starken Dollar überraschend deutlich gesteigert. Kann Konkurrent Mastercard heute nachlegen?
Visa hat im Geschäftsquartal bis Ende Dezember den Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert von 1,6 auf 1,9 Milliarden Dollar gesteigert. Die Erlöse wuchsen um etwa fünf Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar.
"Wir sind mit unserer Leistung weiter zufrieden angesichts der unausgewogenen Lage der Weltwirtschaft und des anhaltenden negativen Einflusses durch den starken US-Dollar", kommentierte Konzernchef Charlie Scharf. Ohne den Einfluss des Wechselkurses hätten die Erlöse im vergangenen Quartal um acht Prozent zugelegt. Der starke Dollar verringert die Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung.
Der Gewinn fiel besser aus als von den Analysten an der Wall Street erwartet. Die Aktie stieg nachbörslich zunächst um rund zwei Prozent. Visa verdient an den Gebühren, die bei Einkäufen mit den Kreditkarten fällig werden. Genauso wie Mastercard vergibt Visa dabei - anders als American Express - nicht den eigentlichen Kredit. Das machen zumeist Banken, die die Karten ausgeben.
Mastercard legt heute die Quartalszahlen vor. Die Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 0,69 Dollar. Der Umsatz wird laut den Schätzungen rund 2,5 Milliarden Dollar betragen.
2.000 Prozent – und noch mehr!
Die guten Zahlen sorgten zuerst nachbörslich für ein Kursplus bei Visa. Allerdings nahmen die Anleger dann wieder Gewinne mit. Die Mastercard-Aktie legte nachbörslich zu. DER AKTIONÄR sieht beide Unternehmen top aufgestellt, um in einer Welt ohne Bargeldzahlungen Top-Profiteure zu sein. Mastercard traut der AKTIONÄR etwas mehr Kurspotenzial zu – obwohl die Aktie seit dem IPO bereits 2.000 Prozent zugelegt hat.
(Mit Material von dpa-AFX)