Corona ändert vieles – auch die Art und Weise, wie wir bezahlen. In Deutschland können nun die ersten Girocardbesitzer seit Mittwoch an der Supermarktkasse Beträge bis zu 50 Euro kontaktlos quasi im Vorbeigehen bezahlen. Macht das Beispiel Schule und setzt sich der Trend fort, würde das Visa und Co voll in die Karten spielen.
Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat das Limit für die Kartenzahlung ohne PIN-Eingabe im Handel von 25 auf 50 Euro pro Nutzung verdoppelt. Die Kreditwirtschaft hatte den Schritt angekündigt, um das berührungslose Bezahlen als "hygienische Bezahlmethode" in der aktuellen Situation zu unterstützen.
„Kontaktlos" bedeutet, dass der Kunde seine Kreditkarte oder Girocard nicht in ein Gerät einschieben muss. Die Daten werden verschlüsselt mit dem Terminal an der Kasse ausgetauscht, wenn die Karte vor das Lesegerät gehalten wird. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnummer (PIN) nötig.
Viele Geschäfte ermutigen Kunden angesichts der Coronavirus-Pandemie, auf diese Weise zu bezahlen, um eine potenzielle Übertragung zu vermeiden. Auch Kreditkartenanbieter wie Mastercard hatten das Limit für das kontaktlose Bezahlen vor Kurzem heraufgesetzt.
Bedeutet Corona nun etwa den Anfang vom Ende des Bargeldes? Für Visa und Co wäre es ein Segen. Top-Fondsmanager Hendrik Leber (Acatis) sagt: „Bargeld ist der größte Feind von Visa. Bislang nahm das Bargeldvolumen stetig zu, obwohl mehr Leute per Kreditkarte bezahlen. Das bedeutet, dass der Markt für Visa steigt und nicht schrumpft.“
Visa, lange Super-Performer an der Börse, hat scharf korrigiert und sich bislang noch nicht übermäßig erholt. Darin sieht DER AKTIONÄR eine Top-Kaufchance – aus zwei Gründen: Zum einen dürfte Corona Mobile Payment nachhaltig befeuern. Zum anderen profitiert Visa stark vom Trend zum E-Commerce. Prognose: In nicht allzu ferner Zukunft könnte die Aktie ein neues Rekordhoch anpeilen.
(Mit Material von dpa-AFX)