Die Visa-Aktie war jahrelang ein Paradebeispiel für einen mustergültigen Aufwärtstrend. Doch Corona hat auch den Kurs des weltweit führenden Kreditkartenanbieters infiziert und zum Absturz gebracht. 25 Prozent hat der Titel seit dem Hoch bei 213 Dollar verloren. Dabei könnte Corona einen wichtigen Trend befeuern.
Haben Sie in den vergangenen Tagen an der Supermarktkasse mit Bargeld bezahlt? Dann sind sie wahrscheinlich von der Kassiererin mindestens schief angesehen worden. In Zeiten von Corona meiden immer mehr Menschen aus Angst vor Ansteckung mit dem Virus den Kontakt mit Bargeld. Scheine und Münzen gehen eben durch viele Hände.
Ob die Furcht berechtigt ist, ist umstritten, doch was sich einmal in den Köpfen festgesetzt hat, geht oft schwer wieder heraus.
Visa spielt die Entwicklung freilich in die Karten, ist das Bargeld – so sagt Top-Fondsmanager Hendrik Leber (Acatis) – doch der größte Feind des US-Konzerns. Bislang nahm das Bargeldvolumen stetig zu, obwohl mehr Leute per Kreditkarte bezahlen. „Das bedeutet, dass der Markt für Visa steigt und nicht schrumpft“, so Leber.
Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen ist ein Megatrend und wird durch Corona noch beschleunigt. Hier hat auch der zunehmende E-Commerce, ebenfalls bedingt durch Corona, einen großen Anteil. Top-Profiteur der Entwicklung ist Visa mit einem weltweiten Marktanteil von 50 Prozent. Nach dem Crash kommt die Aktie auf ein 2021er-KGV von 22, was historisch günstig ist. DER AKTIONÄR rät zum Einstieg.