Die EU-Kommission will dem Preisverfall der CO2-Zertifikate nicht mehr länger tatenlos zusehen. Der Umweltausschuss stimmte nun einer vorübergehenden Verknappung der Verschmutzungsrechte zu. Die Aktien der Energieriesen E.on und RWE stehen daraufhin unter Druck. Zu Recht?
Nachdem die Aktien von E.on und RWE gestern aufgetrumpft hatten, sind sie heute wieder am Ende des DAX-Feldes zu finden. Händler verweisen vor allem auf eine EU-Entscheidung zum Emissionsrechtehandel, die teilweise Verzögerungen beinhaltet. Insgesamt wecke der Schritt wenig Hoffnung auf ein Ende des Preisverfalls bei CO2-Zertifikaten. Dabei ist eine Reform zwingend notwendig. Nur noch rund vier Euro müssen Produzenten derzeit für die Verursachung von einer Tonne CO2 zahlen.
Falsche Anreize
Der aktuelle Preis ist nach Meinung vieler Experten zu niedrig, um umweltfreundliche Technologien dadurch ernsthaft zu fördern. Ursprünglich wurde ein Preis von 30 Euro angestrebt. Vor allem Energieversorger mit einem hohen Anteil vergleichsweise sauberer Energien wie Gas, Solar oder Wind und Wasser leiden unter dem Preisverfall. CO2-Schleudern wie Kohlekraftwerke profitieren dagegen vom niedrigen Preis für die Verschmutzungsrechte.
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Die nun beschlossene Zurückhaltung von 900 Millionen CO2-Zertifikaten dürfte in der Tat nicht ausreichen, um einen funktionierenden Markt herzustellen. Inwieweit die deutschen Energieversorger von einem funktionierenden CO2-Zertifikatemarkt abhängig sind und ob die Aktien E.on und RWE insgesamt derzeit Kauf- oder Verkaufpositionen sind, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe von DER AKTIONÄR (09/2013), die Sie ab Morgen am Kiosk und hier bereits bequem als ePaper erhalten.