Die Versorger-Aktien schossen am Montag nach der E.on-Meldung (DER AKTIONÄR berichtete) in die Höhe. Die Aktie von E.on verbuchte zeitweise ein Plus von mehr als sechs Prozent. Am Dienstag ist die Euphorie jedoch schon wieder verflogen. Negative Analystenkommentare sorgen dafür, dass die Papiere von E.on und Rwe zu den stärksten Verlierern zählen.
RWE auf "Sell"
Die US-Bank Citigroup hat zwar das Kursziel für RWE wegen der Erwartung geringerer Kapitalkosten von 24,80 auf 26,30 Euro
angehoben. Die Einstufung bleibe aber wegen der nach wie vor bestehenden strategischen Probleme des Versorgers auf "Sell", schrieb Analystin Sofia Savvantidou in einer Studie vom Dienstag. Nachdem der Konkurrent Eon seine Aufspaltung angekündigt hatte, bleibe RWE der letzte große europäische Versorger, der seine Struktur noch nicht auf die neuen Gegebenheiten eingestellt
hat.
HSBC hat die beiden Versorger auf "Underweight" belassen. Der bevorstehende Verkauf von Dea stütze den Kurs von RWE, mehr aber auch nicht. Das Ziel laute auf 27 Euro.
E.on kein Renditewert
Das Kursziel für E.on wurde mit 13 Euro festgesetzt. Auf den ersten Blick werde der Grund für eine höhere Bewertung des neuen Eon-Konzerns von der Verwässerung durch die Abspaltung aufgehoben, schrieb Analyst Adam Dickens. Unter der neuen Struktur sei E.on stärker reguliert, aber für Anleger kein Renditewert.
Morgan Stanley und Independent Research sehen ebenfalls kein Potenzial für die E.on-Aktie. Die US-Investmentbank sieht den fairen Wert bei 14 Euro, Independent bei 15 Euro.
Black Box
Die Aufspaltung von E.on wirft viele Fragen auf, die sich momentan noch nicht beantworten lassen. Vorerst bleiben daher beide Versorger auf der Short-List des AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)