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16.03.2022 Fabian Strebin

US-Zinswende: Das sagt die Historie über die Börsen-Performance im Anschluss

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Nasdaq 100

Die Zinsen in den USA steigen, schneller als so mancher Experte erwartet hatte. Die anfänglichen Tagesgewinne sind bei mehreren Indizes teilweise abgeschmolzen. Seit 2018 wurden die Zinsen nicht mehr erhöht, doch was geschah in der Vergangenheit an den Märkten nach einer Zinswende?

Die Federal Reserve wird die Zinsen zum ersten Mal seit 2018 anheben, um die Inflation einzudämmen. Wie der Aktienmarkt darauf reagieren könnte, zeigt die Geschichte. Entscheidend ist: Nimmt die US-Notenbank eine Reihe von Zinserhöhungen hintereinander vor, kann der Aktienmarkt in der Regel trotzdem zulegen, aber die Gewinne sind schwieriger zu erzielen als in normalen Zeiten oder wenn die Zentralbank die Zinsen senkt.

Laut Sam Stovall, dem leitenden Anlagestrategen von CFRA, der die Marktentwicklung und die Maßnahmen der Fed seit 1946 untersucht hat, hat der Markt vor allem auf kurze Sicht Probleme. Das sagt er gegenüber dem Nachrichtenportal CNBC. Den Daten zufolge stieg der S&P 500 sechs Monate nach Beginn eines Zinserhöhungszyklus seit 1946 um durchschnittlich 1,3 Prozent, während er sechs Monate nach einer Zinssenkung um durchschnittlich 5,5 Prozent zulegte.

S&P 500 (WKN: CG3AA5)

Underperfromance bei steigenden Zinsen

Die unterdurchschnittliche Performance setzt sich 12 und 18 Monate später fort, wobei die Renditen des S&P 500 deutlich hinter denen zurückbleiben, die nach Beginn eines Lockerungszyklus erzielt werden, so die Daten. Es ist vielleicht nicht allzu überraschend, dass der Markt während eines Straffungszyklus zu einer Underperformance neigt, da die kontraktive Geldpolitik darauf abzielt, das überhitzte Wirtschaftswachstum zu verlangsamen und den steigenden Preisdruck zu bremsen. Eine Erhöhung der Zinssätze verteuert die Kreditaufnahme und könnte sich negativ auf die Performance wachstumsorientierter Unternehmen auswirken.

Nasdaq 100 (WKN: CG3AA3)

Diese Aktien reagieren sensibler

Technologiewerte reagieren besonders empfindlich auf steigende Zinssätze, da höhere Schuldenkosten das Wachstum behindern und ihre künftigen Cashflows weniger wertvoll erscheinen lassen können. Sie haben in letzter Zeit einen besonders heftigen Ausverkauf erlitten, wobei der Nasdaq Composite kürzlich in den Bereich eines Bärenmarktes fiel, das heißt mehr als 20 Prozent unter seinem Rekordhoch.

Ist dieses Mal alles anders?

Einige Anleger sind der Meinung, dass die Geschichte dieses Mal nicht der beste Leitfaden ist und der Aktienmarkt noch mehr zu kämpfen haben könnte, weil die Fed nicht mit einem typischen Wirtschaftsaufschwung zu tun hat. Die Inflation ist so hoch wie seit vier Jahrzehnten nicht mehr, was die Zentralbank dazu veranlassen könnte, schneller und umfangreicher zu handeln, als dies in früheren Zinszyklen üblich war.

Zwar sagte Fed-Chairman Jerome Powell, dass das Umfeld aktuell sehr unsicher sei und die Inflation 2022 hoch bleiben dürfte. Zugleich bezeichnete er eine Rezession aber als „nicht sehr wahrscheinlich“. Falls es angemessen sei, werde man rascher vorgehen bei der Straffung. Die Fed hat also klargemacht, dass man flexibel bleiben wird. Die Bäume wachsen nicht mehr in den Himmel, Geld lässt sich an der Börse aber immer noch verdienen.

Behandelte Werte

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