Eigentlich sollte die US-Wirtschaft 2023 eine Rezession treffen – doch die Marktauguren und Ökonomen haben sich geirrt. Auch im vierten Quartal 2023 wuchs das Bruttoinlandsprodukt der USA mit 3,3 Prozent deutlich schneller als erwartet. Weitere aktuellere Konjunkturdaten fallen dagegen schlecht aus.
Die US-Wirtschaft ist im letzten Quartal des Jahres erneut stärker gewachsen als erwartet. Im vierten Quartal stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal um annualisiert 3,3 Prozent, wie das Handelsministerium am Donnerstag mitteilte. Experten hatten nur mit einem Zuwachs um 2,0 Prozent gerechnet.
Über das gesamte Jahr hinweg wuchs die US-Wirtschaft also mit 2,5 Prozent. Weit weg von einer Rezession, die zum Jahresanfang noch von einigen Experten erwartet wurde, und stärker als die 2,1 Prozent, welche im Jahr 2022 erzielt wurden. Die Skeptiker bleiben jedoch. So rechnet beispielsweise Morgan Stanley mit einem BIP-Wachstum von nur 0,7 Prozent für 2024.
Die besser als erwarteten BIP-Daten wurden allerdings durch den überraschend starken Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche getrübt. Die Zahl der Anträge nahm um 25.000 auf 214.000 zu. Diese Arbeitslosendaten sind entscheidend für US-Anleger, denn die Notenbanker der Fed berücksichtigen die Lage auf dem Arbeitsmarkt bei der Festsetzung ihrer Geldpolitik stark.
Auch die Aufträge für langlebige Güter haben sich im Dezember nicht verändert. Sie stagnierten im Monatsvergleich, während Analysten einen Zuwachs um 1,5 Prozent erwartet hatten. Da diese Zahl als Indikator für die Investitionsneigung von Unternehmen verwendet wird, ist dies zum Jahreswechsel auch kein Signal der Stärke.
Der Dow Jones startet am Donnerstag dennoch mit einem leichten Plus in den Handel. Zuletzt notierte der US-Leitindex 0,26 Prozent höher auf 37.906 Punkten. Je nach Lesart aufgrund der besser als erwarteten BIP-Daten oder aufgrund der schwächeren Daten zum Jahreswechsel, die eher für eine Lockerung der Geldpolitik sprechen würden.