An den US-Börsen hat es zum Ausklang einer starken Woche am Freitag nochmals klare Gewinne gegeben. Der Dow Jones Industrial baute sein Plus vor allem im Späthandel auf 0,60 Prozent aus. Mit 35 970,99 Punkten schloss der Leitindex nahe am Tageshoch. Fast hätte er erstmals seit Mitte November wieder die Marke von 36 000 Punkten erreicht. Das Wochenplus beträgt vier Prozent.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 0,95 Prozent auf 4712,02 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es sogar um 1,13 Prozent auf 16 331,98 Punkte nach oben. Die dort versammelten Technologiewerte hatten am Vortag noch unter Gewinnmitnahmen gelitten. Starke Kursgewinne bei Oracle und Broadcom verbesserten das Bild in der Branche. Im Wochenverlauf hat der Tech-Werte-Index damit knapp vier Prozent zugelegt.
Eine US-Inflation auf dem höchsten Niveau seit 1982 beunruhigte die Anleger nicht weiter, da sie Börsianern zufolge die Erwartungen in etwa erfüllt habe. Damit bleibt die Notenbank Fed unter Druck, ihren Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik voranzutreiben. "Beendet die Fed im Frühjahr 2022 die Anleihekäufe, hat sie den Spielraum, die Leitzinsen ab dem Sommer des kommenden Jahres zu erhöhen", kommentierte Analystin Birgit Henseler von der DZ Bank.
Die Aktien des Softwarekonzerns Oracle schossen dank starker Quartalszahlen um fast 16 Prozent in die Höhe. Der SAP -Konkurrent schnitt im abgelaufenen Quartal besser als von Analysten erwartet ab. Laut dem UBS-Analysten Karl Keirstead überzeugte das Unternehmen vor dem Hintergrund, dass andere Softwarefirmen zuletzt mit ihren Ergebnissen eher enttäuscht hätten.
Das positive Bild von Oracle strahlte auf viele andere Unternehmen im Software- und IT-Bereich aus. Im Dow versammelten sich die Papiere von Microsoft und Cisco mit Anstiegen von 2,3 und 2,9 Prozent unter den größten Gewinnern. Für die Titel von Adobe ging es an der Nasdaq um 3,1 Prozent hoch.
Sehr hohe Kursgewinne gab es dort außerdem von dem Chipkonzern Broadcom mit einem Anstieg um 7,4 Prozent. Erstmals wurden mehr als 600 Dollar für die Papiere gezahlt - mit guten Zahlen, einem erfreulichen Ausblick und angekündigten Aktienrückkäufen als Treiber. Lob gab es vor allem für die Marge des Halbleiterkonzerns.
Die Tesla -Aktien mussten derweil weiter um die 1000-Dollar-Marke kämpfen. Erst fiel der Kurs unter diese Schwelle, dann aber drehten sie mit 1,24 Prozent ins Plus. Am Markt hieß es, die im November noch rekordhohe Aktie werde derzeit davon beeinflusst, dass Konzernchef Elon Musk sich weiterhin von Aktien trennt.
Die Aktien der mRNA-Impfstoffspezialisten Moderna und Biontech sackten um 4 und 7,8 Prozent ab. Börsianern zufolge trübten erste Studiendaten zu einem Grippe-Impfstoff von Moderna die Stimmung bei den schon länger von Gewinnmitnahmen geplagten Aktien. Am Markt hieß es, die Investoren müssten aufgrund der Nachrichten feststellen, dass die mRNA-Technologie nicht in jedem Anwendungsgebiet Wunder vollbringe.
Kräftige Kursverluste mussten mit 6,5 Prozent sonst noch die Aktionäre von Peloton einstecken. Sie müssen allmählich um die letzten Kursgewinne seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie fürchten. Am Freitag büßten die Papiere des Heimfitness-Spezialisten nach einer Abstufung durch die Experten der Credit Suisse 7,2 Prozent ein.
(Mit Material von dpa-AFX).