Die Coronapandemie kennt viele Verlierer an der Börse, hat aber auch Gewinner hervorgebracht. Abseits der "üblichen Verdächtigen" findet sich hier eine Aktie, die selbst im aktuellen Marktumfeld stark performt und die am Freitag ein weiteres Allzeithoch markiert - und das lässt für die US-Konjunktur nichts Gutes erahnen.
Dollar General hat 2020 bereits um 30 Prozent zugelegt, verteuert sich am Freitag um weitere rund 2 Prozent auf 207 Dollar und notiert damit auf dem höchsten Stand aller Zeiten. Weshalb das schlecht sein sollte? Das Unternehmen ist einer der größten Discounter in den USA, verkauft von Deos über Lebensmittel bis hin zu Waschmitteln so gut wie alles, was der Mensch im Alltag benötigt und ist wegen seiner aggressiven Preispolitik beliebt bei den Kunden.
Die Geschäfte laufen blendend und das ist ein Zeichen, dass es den Amerikanern schlechter geht, denn: Traditionell gilt die US-Bevölkerung als wenig sparsam, wer Geld hat, gibt es auch aus. Doch die Zeiten haben sich geändert und der mit der Coronapandemie einhergehende Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen treibt die Menschen verstärkt in die Billig-Supermärkte.
Um fair zu sein: Dollar General hat schon vor der Pandemie Zuwächse im operativen Geschäft verzeichnet, die unter anderem aus verschiedenen Initiativen zur besseren Kundenbindung resultierten. Corona, mehr Arbeitslose und eine insgesamt gestiegene Unsicherheit in der Bevölkerung haben dem Unternehmen aber unbestritten einen kräftigen Schub verliehen und an der Börse sind sich nicht nur Anleger sicher, dass sich diese Trends fortsetzen.
Die Aktie von Dollar General ist zwar im Wert gestiegen, teuer ist das Papier mit KGV 20 aber nicht. Gemessen am langfristigen Durchschnitt notiert das Papier lediglich 10 Prozent darüber, das geht in Ordnung. Anleger auf der Suche nach Corona-Profiteuren abseits der Tech-Schiene können dem Discounter eine Chance geben.