Am Sonntag hat sich der US-Kongress nach einem monatelangen Streit auf ein 900 Milliarden Dollar schweres Hilfspaket geeinigt. An der US-Börse bleibt jedoch die erwartete positive Kursreaktion aus. Der Grund: eine neue Virus-Variante bringt die Corona-Angst zurück an die Wall Street.
Das Paket im Umfang von rund 900 Milliarden Dollar soll finanziell strauchelnden Bürgern helfen, Impulse für die geplagte Wirtschaft geben und Geld für den Kampf gegen das Coronavirus bereitstellen. Die vergangenen Konjunkturpakete hatten insgesamt einen Umfang von 2,7 Billionen Dollar.
Vorgesehen sind neue Finanzhilfen für kleine Betriebe und eine Aufstockung der Arbeitslosenhilfe um 300 Dollar wöchentlich. Bis zu einer bestimmten Einkommensgrenze wird zudem eine einmalige Direktzahlung von 600 Dollar pro US-Bürger überwiesen. Auch Geld für Schulen, Kinderbetreuung und für die Verteilung der Impfstoffe ist eingeplant.
Die Euphorie an der Börse aufgrund der Verabschiedung des im Kongress monatelang umstrittenen Hilfspakets wird jedoch durch eine ansteckendere Variante des Coronavirus ausgebremst, die sich insbesondere in Großbritannien ausbreitet. Laut Vin Gupta, Professor an der University of Washington’s Institute for Health Metrics and Evaluation, sollten die bisher entwickelten Impfstoffe jedoch auch gegen die neue Virusmutation helfen.
Immerhin konnte das neue Hilfspaket die Sorgen der Anleger etwas mildern. Der Dow Jones Industrial notiert nach höheren Verlusten zur Eröffnung zuletzt nur 0,7 Prozent tiefer auf 30.041 Punkten. Damit bleibt die psychologisch wichtige 30.000-Punkte-Marke vorerst intakt. Die Gesamtlage an den US-Börsen bleibt jedoch fragil. Denn viele Anleger könnten in den letzten Handelstagen des Jahres Gewinne mitnehmen.