Die Amerikaner haben sich auch im September beim Autokauf zurückgehalten, wie die am Montag veröffentlichten Absatzzahlen der Branche zeigen. Besonders schwer trifft der Abschwung die ohnehin schon schwächelnden deutschen Hersteller VW und BMW, deren Verkäufe auf dem nach China zweitgrößten Automarkt der Welt bereits seit Monaten unter Druck sind. Aber auch US-Schwergewichte wie General Motors (GM) und Ford müssen Abstriche machen.
VW mit Absatzminus
VW verkaufte im vergangenen Monat 24.112 Autos mit dem Volkswagen-Logo, wie das Unternehmen mitteilte. Das waren 7,8 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Der Konzern hatte in den USA nach Bekanntwerden der Affäre um manipulierte Abgaswerte einen Verkaufsstopp für Dieselwagen verhängt, was den ohnehin schon schwachen Absatz zusätzlich dämpfte. Die Premium-Töchter Audi und Porsche bleiben indes auf Wachstumskurs und wurden im September 1,6 beziehungsweise 1,2 Prozent mehr Wagen bei US-Kunden los.
Daimler mit Plus 3,1 Prozent
Daimler schaffte dagegen ein Absatzplus. Die Stuttgarter meldeten inklusive der Marke Smart einen Anstieg um 3,1 Prozent. Davon kann Rivale BMW derzeit nur träumen. Der US-Absatz schrumpfte um 5,2 Prozent auf 29 413 Autos, wie der Konzern mitteilte. Dabei zog der Kleinwagen Mini den Schnitt mit einem Rückgang um 8,8 Prozent nach unten. Für die Bayern ist es bereits der zehnte Monat mit sinkenden US-Verkäufen in Folge.
Markt wird sich weiter abkühlen
Der US-Automarkt hat seit dem Ende der letzten großen Krise vor mittlerweile über sechs Jahren stetiges Wachstum verzeichnet. Im letzten Jahr stellte die Branche mit 17,5 Millionen verkauften Neuwagen einen Absatzrekord auf. Analysten rechnen aber damit, dass der lange Zeit von Billigsprit und günstigen Finanzierungszinsen befeuerte US-Markt sich in den nächsten Monaten weiter abkühlen wird.
Daimler: Kaufsignal abwarten
Daimler-Konzernchef Dieter Zetsche wird Daimler vom Autobauer zum Mobilitätskonzern umkrempeln. Mit dem F015 hat Daimler bereits ein Ausrufezeichen in punkto selbst fahrendes Auto gesetzt. Die Aktie tut sich im aktuell sehr volatilen Gesamtmarkt schwer. Ein neues Kaufsignal wird erst mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie bei 62,95 Euro ausgelöst.
VW einsammeln
Die schwache Entwicklung in den USA wurde im Vorfeld erwartet. Dennoch: VW muss Gas geben, was die Umsetzung neuer Mobilitätskonzepte betrifft. Mit Johann Jungwirth hat man vor Monaten einen interessanten Visionär von Apple los geeist und nach Wolfsburg geholt. Als neuer Chef des Fachbereichs Digitalisierungsstrategie sind seine Ideen gefragt.
Es bleibt dabei: DER AKTIONÄR glaubt an eine positive Entwicklung der VW-Aktie. Anleger können zwischen 115 Euro und 120 Euro einen Fuß in die Tür stellen.
(Mit Material von dpa-AFXD).
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Seiten: 304
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