Zum Ende eines trüben Börsenmonats hat die Wall Street am Freitag anfängliche Gewinne wieder eingebüßt. Die zuletzt dominanten Zins- und Inflationssorgen rückten einmal mehr stärker in den Fokus der Anleger. Sowohl der Dow Jones als auch der S&P 500 und der Nasdaq 100 drehten nach zwischenzeitlichen Kursgewinnen erneut ins Minus.
Im Fokus der Anleger steht weiterhin die Geld-Politik der US-Notenbank. Die Fed stemmt sich seit geraumer Zeit mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation und hat weitere kräftige Zinserhöhungen signalisiert. Nun sagte die Vizechefin der Notenbank, Lael Brainard, zwar, dass man die Auswirkungen der steigenden Kreditkosten auf die Stabilität der Weltmärkte beobachten müsse. Die Anleger reagierten darauf jedoch nur kurz erleichtert. Zuletzt überwog die Erkenntnis, dass sich der Preisauftrieb jüngst wieder verstärkt hat. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im Jahresvergleich und im Monatsvergleich stärker als erwartet.
Der Leitindex Dow Jones <US2605661048> fiel zuletzt um 1,2 Prozent auf 28.865 Punkte und damit unter die Marke von 29.000 Zählern. Bei dem marktbreiten S&P 500 stand ein Abschlag von 0,9 Prozent auf 3.609 Zähler zu Buche. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,8 Prozent auf 11.071 Punkte. Zum Handelsauftakt hatte sich zunächst noch ein weiterer Stabilisierungsversuch herauskristallisiert.
Unter den Einzelwerten ist die Liste der Verlierer am Freitag groß: Der Kreuzfahrtkonzern Carnival hat einmal mehr die Anleger enttäuscht. Die Zahlen für das dritte Quartal verfehlten sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis die Erwartungen klar. Für die Carnival-Aktie geht es um rund ein Viertel nach unten.
Ebenfalls zweistellig nach unten geht es für die Aktien der Branchenkollegen Royal Caribbean und Norwegian Cruise Line, die rund 13 beziehungsweise 17 Prozent einbüßen. Um rund zwölf Prozent geht es indes bei Nike bergab. Der Sportartikelriese hat am Donnerstag nach Börsenschluss die Zahlen zum abgelaufenen Quartal präsentiert. Die Margen fielen jedoch unerwartet schwach aus. Die Aktie ist heute Schlusslicht im Dow Jones. Anleger die der Short-Wette des AKTIONÄR gefolgt sind, freuen sich derweil über satte Kursgewinne.
Auch die Papiere von Rent-A-Center sackten stark ab. Der Vermieter für Elektroartikel und Möbel hatte mit seiner Prognose die Erwartungen verfehlt.
Mit Material von dpa-AFX.