Mit einem deutlichen Plus führt die Aktie von ThyssenKrupp den DAX am Freitag an. Berichte über eine Restrukturierung des Konzerns treiben den DAX-Titel um über 15 Prozent nach oben. Eine Entscheidung über die künftige Strategie sollte bereits am Wochenende fallen – nun ist sie gefallen!
Insider sagten gegenüber Reuters, dass auch eine Abtrennung von Geschäftsteilen zu den Optionen gehöre. ThyssenKrupp lehnte eine Stellungnahme dazu ab. Der Konzern steht allerdings bereits seit Monaten unter dem Druck aktivistischer Investoren, die mehr Rendite fordern. Über eine Neuausrichtung wird deshalb bereits seit Längerem immer wieder spekuliert.
Aufspaltung macht Sinn
DER AKTIONÄR setzt bereits seit Monaten auf den Umbau des Mischkonzerns. Bislang wurde allerdings lediglich die Stahlfusion mit Tata Steel festgezurrt. Zudem wurde das Marinegeschäft aus der kriselnden Sparte Industrial Solutions herausgelöst und unter die Verwaltung der Zentrale gestellt.
Nun erwägt ThyssenKrupp durch die Abtrennung der Nicht-Stahlaktivitäten eine Aufteilung in zwei Unternehmen. Die Altaktionäre sollen demnach Anteile an der neuen Gesellschaft mit Anlagenbau, Aufzügen und Komponentengeschäft bekommen. Thyssenkrupp will laut dem Bericht eine Minderheitsbeteiligung behalten.
Update: Inzwischen hat ThyssenKrupp per Ad-hoc-Mitteilung bestätigt, dass sich der Konzern in zwei eigenständige, börsennotierte Unternehemen aufteilen will. ThyssenKrupp Materials wird aus dem Werkstoffhandel, den Anteil am Stahl-Joint-Venture mit Tata, den Großwälzlagern, dem Schmiede- und dem Marinegeschäft bestehen. ThyssenKrupp Industrials dagegen vereint die drei genannten Sparten Anlagenbau, Aufzüge und Komponentengeschäft.
Dabeibleiben
Eine Neuausrichtung setzt in der Tat neue Fantasie frei. Der Konglomeratsabschalg wird deutlich verringert. Die Führungskrise bleibt deshalb aber vorerst weiter ungelöst. Für Neueinsteiger ist die Lage deshalb unverändert schwierig. Wer investiert ist, bleibt dabei.