DER AKTIONÄR – Unsere App
Ein negativer Bericht des Fernseh-Satirikers Jan Böhmermann sorgt am Dienstag für schlechte Stimmung bei den Aktionären von CTS Eventim. Die Aktie verliert am Vormittag sechs Prozent auf 60,85 Euro. Am Freitag kostete CTS Eventim noch 71,70 Euro. Böhmermanns Beitrag lautete: „Mit Fantasiegebühren zum Eventimperium“.
Der Komiker verwies in dem Beitrag auf die große Marktmacht von CTS Eventim. Die Verkaufsgebühren bezeichnete er als zu hoch.
Ein Händler sagte am Morgen, es habe schon länger kritische Stimmen gegeben, dass CTS die Unternehmensführung verbessern müsse. Die Thematisierung in der Sendung "ZDF Magazin Royale" sei ein weiteres Indiz dafür, dass der Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg einiges überdenken müsse.
Das Analysehaus Kepler Cheuvreux hat auf den Bericht mit einer Abstufung der Aktie von "Kaufen" auf "Halten" reagiert, das Kursziel aber auf 70 Euro belassen. Zwar gebe es keinen Anlass zu einer Änderung seiner operativen Annahmen, so der Analyst Craig Abbott. Allerdings könnten die sehr starke Marktposition des Ticketvermarkters in Deutschland und die der Wahrnehmung nach hohen Ticketgebühren nun in der Öffentlichkeit und in der Presse einer strengeren Prüfung unterzogen werden. Daraus könnte ein Aktienüberhang resultieren. Das Kurspotenzial sei begrenzt.
Die Aktie von CTS Eventim rauscht am Dienstag unter die 50- und die 100-Tage-Linie. Nun kommt es darauf an, dass die 200-Tage-Linie (57,67 Euro) hält, sonst droht ein Test des Tiefs bei 53,90 Euro.
