Der Tag hatte gut angefangen, die Aktien der Bank-Aktien notierten deutlich im Plus. Doch der Stabilisierungsversuch hat sich als Strohfeuer erwiesen – Commerzbank, Deutsche Bank und viele weitere Bankentitel verlieren am Montag aus Angst vor einer Bankenkrise massiv. Kann US-Präsident die Märkte beruhigen?
Die Aktie der Commerzbank notiert aktuell zwölf Prozent im Minus, die Aktie der Deutschen Bank verliert sechs Prozent. Der Sektorindex von Europas Banken fällt um 5,9 Prozent auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar.
Die miese Stimmung im Bankensektor belastet auch den DAX, der zeitweise unter die psychologisch wichtige Marke von 15.000 Punkten schlitterte. Anleger bevorzugen sichere Anlangen, die Kurse deutscher Bundesanleihen legten erneut kräftig zu.
Vor dem Wochenende war in den USA die auf Start-up-Finanzierung spezialisierte Silicon Valley Bank (SVB), eine Tochter von SVB Financial, nach einer gescheiterten Notkapitalerhöhung vorübergehend geschlossen und unter staatliche Kontrolle gestellt worden.
Am Wochenende hatten Finanzministerium, Notenbank und die Einlagensicherungsbehörde erklärt, dass Einlagen bei der SVB und einem weiteren Institut geschützt würden. Die US-Notenbank Fed legte zudem ein neues Kreditprogramm zur Versorgung der Banken mit Liquidität auf.
US-Präsident Joe Biden hat in einer Rede um 14 Uhr MEZ auf die Verlässlichkeit des amerikanischen Bankensystems hingewiesen. "Unser Bankensystem ist sicher", so Biden. Zudem kündigte er an, eine strengere Bankenregulierung voranzutreiben.
DER AKTIONÄR meint: Die Angst vor Lehman 2.0 ist völlig übertrieben. Einen solchen Fehler wie damals, nämlich eine bedeutende Bank pleitegehen zu lassen, werden die Entscheidungsträger gewiss nicht noch einmal machen. Noch höhere Zinsen dürften vorerst vom Tisch sein, was den Markt insgesamt beruhigen sollte. Die Notenbanken werden zudem Gewehr bei Fuß stehen und die Banken mit ausreichend Liquidität versorgen. Anleger sollten ruhig bleiben und abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.