Der US-Tech-Gigant Apple hat sich mit einem weiteren Zukauf verstärkt. Für einen aus Apple-Sicht überschaubaren Preis hat sich der Konzern aus Cupertino Asaii einverleibt und setzt damit einen weiteren Nadelstich geben Streaming-Rivalen Spotify. Goldman Sachs fürchtet eine schwächere Nachfrage aus China.
Knapp 100 Millionen Dollar hat sich Apple den Kauf von Asaii kosten lassen. Der Zukauf ergänzt den Musiksuchdienst Shazam, den Apple vor wenigen Wochen bereits übernommen hatte. Asaii hat eine Musikanalyse-Engine für Musiklabels und Künstler-Manager entwickelt. Apple stärkt damit einerseits die Aktivitäten, bei Kunden mit Inhalte-Empfehlungen zu punkten, andererseits geht Apple damit auch stärker in Wettbewerb zu Spotify. Letztere bemüht sich verstärkt, mit kleineren Künstlern zusammenzuarbeiten, ähnlich der Form wie es Musiklabels tun. Dasselbe kann sich auch Apple nun auf die Fahnen schreiben.
Dennoch: Goldman Sachs beschwört dunkle Wolken am sonst so blauen Apple-Himmel herauf. Den Experten zufolge soll die Nachfrage in China sich schneller verlangsamen als bisher gedacht. In einer aktuellen Analyse sieht Goldman Sachs "mehrere Anzeichen für eine schnelle Verlangsamung der Verbrauchernachfrage in China". Dieser Umstand könnte sich insgesamt negativ auf den Absatz im Herbst auswirken. Wie Analyst Rod Hall schreibt, besteht die Möglichkeit, dass die Q4-Erwartungen gestutzt werden, sollte die "sehr schwache Konsumnachfrage" in China bestehen bleiben und auch auf Premiumprodukte wie das iPhone überschwappen. Unabhängig davon bleibt der Goldman-Analyst bei seiner bisherigen Schätzung von 80 Millionen verkauften iPhones im Dezemberquartal.
Aktie bleibt aussichtsreich
Für nennenswerte Kursrelavanz ist die Übernahme-Meldung nicht geeignet. Sie zeigt aber, dass Apple seine Finanzmacht nutzt, um Wettbewerber in Schach zu halten beziehungsweise bei Defiziten mit Akquisitionen nachzulegen. Die Aktie ist unabhängig davon wieder auf Erholungskurs gewechselt und könnte sogar bald die jüngste Konsolidierung beenden. Dazu muss der Wert über 223 Dollar steigen. In diesem Fall dürfte dann das Allzeithoch bei 233 Dollar als nächstes ins Visier genommen werden. Mit der Goldman-Einschätzung dürfte der Ausbruch allerdings erst einmal vertagt werden.