In Tausenden DM-Märkten können Chinesen ab sofort mit der zu Alibaba gehörenden Bezahlapp Alipay einkaufen. Es ist nicht das erste Mal, dass der chinesische E-Commerce-Riese und Deutschlands größte Drogeriekette kooperieren. Von der neuen Vereinbarung profitiert auch ein anderes Unternehmen.
Produkte aus deutschen Drogerieketten sind bei Chinesen gefragt, weil sie für verlässliche Qualität stehen. In einigen Filialen waren zeitweise besonders beliebte Güter, wie Babymilch, komplett ausverkauft. Zwischenhändler verschickten sie nach China. Um dem entgegenzuwirken hat DM seit einiger Zeit auch einen eigenen Shop auf Tmall, der chinesischen E-Commerce-Plattform, die ebenfalls zu Alibaba gehört.
Chinesen geben in Deutschland immer mehr Geld aus. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ausgaben über Alipay in Deutschland um das zweieinhalbfache gestiegen. Im deutschsprachigen Raum ist Wirecard ein Partner bei der Zahlungsabwicklung. Von der Kooperation zwischen DM und Alipay wird das Unternehmen aus der Nähe von München, anders als zunächst an dieser Stelle gemutmaßt, aber nicht direkt profitieren. Die technische Integration von Alipay bei DM übernimmt Epay, ein Unternehmen, das zum börsennotierten Euronet gehört.
DER AKTIONÄR meint: Der deutsche Markt ist für Alibaba vergleichsweise unwichtig. Es sind eher die deutschen Unternehmen, die in Form steigender Umsätze von Alipay und Tmall profitieren. Dass immer mehr Händler nicht auf die Plattformen von Alibaba verzichten wollen, zeigt, wie relevant der Konzern inzwischen weltweit ist. Auch die US-Apothekenkette Walgreens akzeptiert Alipay in mehr als 7000 Filialen. Dieser Trend wird sich fortsetzen. Die Alibaba-Aktie bleibt ein Kauf.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Alibaba.