Uniper hat jüngst das Geschäftsjahr 2022 mit einem gigantischen Verlust abgeschlossen. Allerdings sind die ausgewiesenen 19,1 Milliarden Euro Minus weniger schlimm als befürchtet. Zuvor standen nämlich Miese von rund 40 Milliarden im Raum. Derweil bekommt der verstaatlichte Gas-Importeuer neues Spitzen-Personal. Die Aktie kann leicht zulegen.
E.on--Energiemanager Michael Lewis soll Vorstandsvorsitzender des verstaatlichten Energiekonzerns Uniper werden. Der Aufsichtsrat von Uniper habe dies in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, teilte der Düsseldorfer Konzern am Mittwoch mit. Die formale Bestellung solle bald erfolgen, sobald das genaue Eintrittsdatum feststehe. Lewis' Vertrag werde für fünf Jahre gelten. Die Amtszeit des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Klaus-Dieter Maubach hatte am Dienstag geendet.
Bis Michael Lewis sein Amt antritt, werden die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden laut Uniper von der neuen Finanzvorständin Jutta Dönges und dem Verantwortlichen für das operative Geschäft, Holger Kreetz, übernommen. Beide traten ihre Posten offiziell am 1. März an.
Hintergrund: Uniper war im vergangenen Jahr mit Steuermilliarden vor dem Zusammenbruch bewahrt worden. Grund für die Schieflage waren die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland. Deutschlands größter Gasimporteur hatte in der Folge den Rohstoff auf dem Markt zu deutlich höheren Preisen einkaufen müssen, um seine Verträge zu erfüllen. Uniper beliefert als Gasgroßhändler unter anderem mehr als 500 Stadtwerke. Seit dem Jahresende hält der Bund 99,1 Prozent der Anteile.
Die Aktie ist seit der Verstaatlichung für Anleger nicht mehr interessant. Analysten gehen von noch deutlich tieferen Kursen aus. Anleger, die auf der Suche nach frischen Investment-Ideen sind,lesen den neuen AKTIONÄR (Ausgabe 10/2023). Hier geht es zum PDF, dass sie bequem ab 22:00 Uhr herunterladen können.
(Mit Material von dpa-AFX)