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Uniper: So kritisch ist die Lage noch immer

Uniper: So kritisch ist die Lage noch immer
Foto: Sven Simon/IMAGO
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Maximilian Völkl 08.12.2022 Maximilian Völkl

Der Energiekonzern Uniper blickt auf schwere Monate zurück. Kurz vor Weihnachten soll nun auf einer außerordentlichen Hauptversammlung das mit der Bundesregierung beschlossene Stabilisierungspaket von den Aktionären durchgewinkt werden. Doch der Weg dahin ist noch nicht geebnet. Die Lage bei Uniper bleibt kompliziert.

Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass bei Uniper die ersten dunkle Wolken aufzogen. Ende Dezember 2021, also noch vor Russlands Krieg gegen die Ukraine, hatte sich der Anstieg der Gaspreise beschleunigt, weshalb sich der Konzern Unterstützung in Milliardenhöhe bei seinem Mutterkonzern Fortum und der Förderbank KfW besorgte. Durch den Krieg verschärfte sich die Lage dann dramatisch, weil Russland immer weniger Erdgas lieferte. Dadurch hat sich die Summe vervielfacht, die Uniper zur Stützung braucht.

Denn der Düsseldorfer Konzern muss für das fehlende Gas aus Russland teuren Ersatz auf dem Gasmarkt einkaufen, um seine eigenen Lieferverträge zu erfüllen. Das bringt das Unternehmen finanziell in die Klemme. In der Spitze machte Uniper bei der Gasbeschaffung täglich 200 Millionen Euro Verlust, wie Konzernchef Klaus-Dieter Maubach vergangene Woche berichtete.

Viel Geld nötig

Um eine Insolvenz abzuwenden, hat sich der Konzern mittlerweile mit der Bundesregierung und seinem bisherigen Mehrheitseigentümer Fortum auf ein Stabilisierungspaket verständigt, das eine Verstaatlichung vorsieht. Geplant ist neben einer Barkapitalerhöhung von acht Milliarden Euro unter anderem der Erwerb der Uniper-Anteile des finnischen Mehrheitsaktionärs durch den Bund. Weitere bis zu 25 Milliarden Euro kann sich der Konzern durch künftige Kapitalerhöhungen beschaffen.

Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 19. Dezember sollen die Aktionäre ihr Okay für das Paket geben. Gegenstimmen sind keine zu erwarten. Größter Anteilseigner ist schließlich Fortum mit knapp 78 Prozent, und die Finnen dürften froh sein, ihren Kopf aus der Schlinge ziehen zu können. Doch es fehlt noch die Genehmigung seitens der EU-Kommission für die Staatshilfen. Und deshalb wird man bei Uniper allmählich unruhig.

Angst vor den Auflagen

Aus Unternehmenskreisen hieß es vergangene Woche, der Konzern werde nach der Krise ein Drittel seiner Ertragskraft verloren haben. Ziel müsse daher sein, dass Uniper darüber hinaus nicht im Kern weiter beschädigt werde. Das Paket müsse nicht nur Uniper, sondern vielen Menschen und dem europäischen Gasmarkt helfen. Eine Logik nach dem Grundsatz „großes Hilfspaket, deshalb große Auflagen“ sei daher nicht gerechtfertigt. Denn sie dürfte die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens stark verschlechtern, hieß es.

Die Arbeitnehmerseite befürchtet gar eine Zerschlagung. Konzern-Betriebsratschef Harald Seegatz sagte vor zwei Wochen: „Uniper muss im Sinne seiner Beschäftigten, der Gesellschaft und nicht zuletzt für den deutschen Steuerzahler überlebensfähig bleiben und Zukunftschancen haben. Deshalb muss Uniper als gesamter Konzern erhalten bleiben.“

Uniper (WKN: UNSE01)

Die schwere Krise bei Uniper ist kaum zu lösen. Angesichts der Verstaatlichung bleiben viele Fragezeichen. Auch künftig dürfte es zu wilden Kursausschlägen kommen. Die Aktie ist nach wie vor lediglich eine Spielwiese für Zocker.

Mit Material von dpa-AFX

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