Der schwer in der Krise steckende Gasversorger Uniper hat am Dienstagabend eine Verlustanzeige gemäß Aktiengesetz gemacht. Durch die ausbleibenden russischen Gaslieferungen hat der Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres Milliarden verbrannt. Die Aktie fällt immer weiter.
Da der Verlust mehr als die Hälfte des Grundkapitals von Uniper ausmacht und damit die Eigenkapitalausstattung gefährdet wird, ist der Konzern zu der Verlustanzeige verpflichtet. Für die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022 beträgt das bereinigte EBIT nach vorläufigen Zahlen minus 4,8 Milliarden Euro – im Vorjahr stand noch ein Plus von 614 Millionen Euro zu Buche. Das bereinigte Nettoergebnis liegt bei minus 3,2 Milliarden Euro – nach 487 Millionen Euro Gewinn im Vorjahr.
Hinzu kommt, dass das Eigenkapital durch einen nicht-operativen Bewertungseffekt in zweistelliger Milliardenhöhe belastet wird. Dieser kommt zustande, da Verluste aus Gaslieferbeschränkungen antizipiert werden, die in den kommenden Quartalen wohl weiter anfallen werden.
Die Verlustanzeige ändert nichts an den Plänen zur Verstaatlichung. Ein Milliardenminus war bereits erwartet worden. Dennoch zeigen die konkreten Zahlen noch einmal, wie schlimm die Lage ist. Es bleiben nach wie vor zu viele Fragezeichen. Anleger lassen die Finger von der Aktie.