Erfolgreiche Absicherungsgeschäfte sorgen für unerwartete Dynamik im Energiekonzern Uniper. Die starken Halbjahreszahlen führen zu angepassten Jahreszielen. Aber es gibt auch Worte der Vorsicht. Unter dem Strich kommen die Ergebnisse aber enorm gut an. Die Aktie klettert nachbörslich im zweistelligen Bereich.
Profitable Absicherungsgeschäfte bei der Stromerzeugung aus Kohle und Gas haben den Energiekonzern Uniper
Anleger feierten trotzdem. Der Aktienkurs von Uniper sprang auf der Handelsplattform Tradegate zuletzt um gut zwölf Prozent im Vergleich zum Xetra-Schlussstand hoch.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll 2023 ebenso wie der bereinigte Jahresüberschuss einen mittleren Milliardenbetrag erreichen. Bislang hatte das Management lediglich prognostiziert, überhaupt Gewinne im Tagesgeschäft zu machen.
2022 belief sich das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern auf minus 10,9 Milliarden Euro, der bereinigte Konzernfehlbetrag lag bei 7,4 Milliarden Euro. Weil russische Gaslieferungen ausblieben und Uniper stark auf dieses Land gesetzt hatte, war der Konzern im Laufe des vergangenen Jahres zunehmend in Schieflage geraten.
Auf Basis vorläufiger Zahlen belief sich der bereinigte operative Gewinn im ersten Halbjahr auf 3,7 Milliarden Euro, nach einem Verlust von 757 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Der bereinigte Überschuss betrug nun knapp 2,5 Milliarden Euro, nach einem Fehlbetrag von fast einer halben Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum. Energiekonzerne wie Uniper sichern sich unter anderem über Termingeschäfte gegen Preisschwankungen ab.
Die Ergebnisse gäben Rückenwind bei der Umsetzung der Strategie, sagte Dönges weiter, die im Zuge der Verstaatlichung des Konzerns als Vertreterin des Bundes zunächst in den Aufsichtsrat bei Uniper gerückt war und seit März im Vorstand das Finanzressort verantwortet. Seine Strategie will Uniper am 1. August vorstellen, zusammen mit dem vollständigen Zahlenwerk für das erste Halbjahr.
Die Zahlen sowie die Prognose kommen gut. Doch es ist Vorsicht geboten. Der Streubesitz deutlich unter der Ein-Prozent-Marke sorgt dafür, dass der Titel markteng bleibt und große Ausschläge eher die Regel sein werden, denn die Ausnahme.
(Mit Material von dpa-AFX)