Am Mittwoch steht beim Versorger Uniper die Hauptversammlung an. Nach wie vor scheint völlig offen, wie es danach weitergeht beim MDAX-Konzern. Hedgefonds unter der Führung von Paul Singer fordern den Einsatz eines Sonderprüfers, um mögliche Pflichtverstöße des Managements zu prüfen. E.on könnte das Zünglein an der Waage sein – oder sich enthalten.
Bislang hat sich der DAX-Konzern zumindest offiziell noch nicht entschieden, ob er dem Singer-Antrag zustimmt. Zur Hauptversammlung werden die Stimmrechte noch nicht an Fortum übertragen sein, deshalb kann E.on mit seinem 46,7-Prozent-Paket die Entscheidung herbeiführen. Es gibt allerdings auch nach wie vor das Szenario, dass sich der Konzern bei der Abstimmung enthält. Dann wird es richtig spannend.
Zur Einordnung: Bei der letzten Hauptversammlung von Uniper waren etwa 70 Prozent der stimmberechtigten Aktien anwesend. Bei einer Enthaltung E.ons würden somit rechnerisch bereits zwölf Prozent der Stimmen ausreichen, um einen Sonderprüfer durchzusetzen. Viel deutet darauf hin, dass weitere Hedgefonds in den vergangenen Wochen kleinere Pakete unter der Meldeschwelle von drei Prozent erworben haben und Singer unterstützen. Trotz der Empfehlung von Stimmrechtsberatern und Aufsichtsrat, den Antrag abzulehnen, könnten die Heuschrecken somit Erfolg haben.
Abwarten
Durch einen Sonderprüfer würde sich der Druck auf den Vorstand erhöhen. Nach wie vor bleibt allerdings unklar, was Fortum mit dem E.on-Paket künftig vorhat. Voraussichtlich wird der Streit um Uniper noch einige Zeit weitergehen. Andere Investments versprechen aktuell mehr Rendite. Anleger bleiben an der Seitenlinie.