Der in der Krise steckende Energiekonzern Uniper hat wie erwartet einen Antrag auf Stabilisierungsmaßnahmen bei der Bundesregierung gestellt. Wegen des Ukraine-Kriegs und der Verwerfungen rund um russische Gaslieferungen war der Konzern in eine Schieflage geraten. Die Aktie reagiert zunächst mit einem leichten Plus.
Der Vorschlag von Uniper zielt einerseits auf eine faire Kostenverteilung nach dem Energiesicherungsgesetz ab, er sieht aber auch zusätzliche Fremdkapitalmittel durch eine Aufstockung der bestehenden KfW-Kreditlinie und Eigenkapitalkomponenten vor. Mit den Maßnahmen will Uniper den Liquiditätsbedarf decken und das Investment-Grade Kreditrating schützen.
Derweil führt laut Mitteilung auch Uniper-Großaktionär Fortum Gespräche mit der Bundesregierung. Dieser Vorschlag soll eine Restrukturierung Unipers mit dem Ziel der Gründung einer Versorgungssicherheitsgesellschaft im Eigentum des Bundes vorsehen.
Nach den Berichten der vergangenen Tage kommt der Schritt von Uniper nicht überraschend. Wie die Staatshilfen letztlich im Details aussehen, ist aber noch offen. Anleger sollten einen Bogen um die Aktie machen, eine seriöse Bewertung erscheint derzeit kaum möglich.