Die Gefahr eines Gaslieferstopps aus Russland drückt die Uniper-Aktie weiter nach unten. Am Montag hat der Energieversorger einmal mehr ein neues Rekordtief erreicht. Noch immer ist offen, wie die Ausgestaltung einer möglichen Rettung durch den Bund ausfallen könnte. Die Vorstellungen gehen weit auseinander.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will zwar Geld bereitstellen, aber auch den finnischen Uniper-Großaktionär Fortum mit in die Pflicht nehmen. Derweil hat die finnische Regierung, die wiederum Mehrheitseigner von Fortum ist, keine Hoffnung darauf gemacht, dass sich der Konzern zu den bestehenden Finanzhilfen weiter an den Rettungsmaßnahmen beteiligt. Fortum will vor allem die systemkritischen und angeschlagenen Uniper-Geschäfte in Deutschland an den Bund auslagern.
Das wiederum ruft starke Kritik von der Gewerkschaft Verdi hervor. „Wir wollen vermeiden, dass der Mutterkonzern Fortum ausschließlich Risiken auslagert und an den Bund abgibt", sagte Christoph Schmitz, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand, zum Spiegel. „In dem Fall würden wir in einen offenen Konflikt hineinlaufen.“ Stattdessen solle sich der Staat am gesamten Konzern beteiligen, „zumindest auf Zeit“, so Schmitz.
Die Interessen bei der Uniper-Rettung sind vielfältig, viele Fragen bleiben offen. Da der Konzern „too big to fail“ ist, dürfte eine Lösung gefunden werden. Doch für Aktionäre ist voraussichtlich dennoch nicht viel zu holen. Finger weg!